Die »Tango«-Technik von Google verleiht Geräten eine räumliche Wahrnehmung und beruht auf dem 3D-Bildsensor »REAL3« von Infineon Technologies. Jetzt hat Lenovo erstmals »Tango« mitsamt »REAL3« in ein Smartphone integriert, das »PHAB2 Pro«.
Auf Basis des Time-of-Flight-Prinzips (ToF) ermöglicht der »REAL3« ein dreidimensionales Abbild der Umgebung in Echtzeit. Infineon ist nach eigenen Angaben der einzige Anbieter weltweit, der einen Bildsensor gemäß den Anforderungen von Google für »Tango« bereitstellt. Dem Unternehmen zufolge handelt es sich bei der 3D-Kamera des »PHAB2 Pro« um die kleinste der Welt.
Dank des »REAL3« ermöglicht das Smartphone direkten Zugriff auf Augmented Reality: Durch Motion-Tracking reagiert es auf Positionsveränderungen, Tiefenwahrnehmung misst die Entfernung von Objekten, und räumliches Lernen lässt das Gerät einmal erfasste Orte wiedererkennen. »Die Tiefenwahrnehmung und das Motion-Tracking, wie ‚Tango‘-Geräte sie heute nutzen, lassen sich auch zur Fahrerüberwachung anwenden oder zur Gestenerkennung im Fahrzeug«, erläutert Jochen Hanebeck, President der Division Automotive bei Infineon.
Der »REAL3« vereint Pixelmatrix, Steuerschaltkreis, A/D-Wandler und die digitale Hochgeschwindigkeits-Schnittstelle auf einem einzigen Chip. Entwickelt wurde der Baustein gemeinsam mit pmdtechnologies, einem Anbieter von ToF-Technik. Die Erfassung des Umfelds beruht auf Infrarotlicht. Für jedes Pixel misst der 3D-Bildsensor die Zeitspanne, die das abgestrahlte Licht von der Kamera zum Objekt und wieder zurück benötigt. Zudem erfasst jedes Pixel die Helligkeitswerte des Objekts. Gegenüber anderen Methoden bietet die ToF-Technik von pmdtechnologies die, wie es hieß, beste räumliche Auflösung und höchste Robustheit – sowohl mechanisch als auch im Blick auf Hintergrundlicht. Trotzdem hat sie demnach die geringste Stromaufnahme und die kleinsten Abmessungen.