Laut einer Studie des Bundeswirtschaftsministeriums über Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland, Österreich und der Schweiz ist deren Bau wirtschaftlich nicht darstellbar.
Zwar erklärte Staatsekretär Reiner Baake anlässlich der Veröffentlichung: »In einem Stromsystem mit einem stetig wachsenden Anteil erneuerbarer Energien steigt auch der Bedarf an Flexibilität im Erzeugungssystem. Pumpspeicherkraftwerke können hier einen wichtigen Beitrag leisten.«
Die von der ETH Zürich verfasste Teilstudie kommt allerdings auf Seite 7 zu dem Ergebnis, dass Pumpspeicherkraftwerke »in den drei Ländern Deutschland, Österreich und der Schweiz unter den heutigen Marktbedingungen und unter den in der Teilstudie getroffenen weiteren Annahmen zu geringe Deckungsbeiträge erwirtschaften. Wir erachteten diese als so gering, dass die großen erforderlichen Investitionskosten nicht amortisiert werden können und vom Bau neuer PSKW aufgrund betriebswirtschaftlicher Überlegungen bezogen auf reine Strommarktanwendungen abgesehen wird.«
Nach Lesart des Bundeswirtschaftsministeriums kommen die Gutachter »zu dem Ergebnis, dass die Bedeutung von Pumpspeicherkraftwerken langfristig mit einem steigenden Anteil erneuerbarer Energien zunimmt und stets im engen Zusammenhang mit dem Netzausbau betrachtet werden muss.«
Die drei Teile und einen zusammenfassenden Bericht umfassende Studie untersucht die rechtlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen von Pumpspeicherkraftwerken in den drei Ländern und analysiert künftige Weiterentwicklungsmöglichkeiten.
Die den Beitrag von Speichern und Pumpspeichern zur Netzstabilisierung bewertende Teilstudie wurde vom Institut für Elektrische Anlagen und Energiewirtschaft (IAEW) der RWTH Aachen durchgeführt. Sie untersucht die systemischen Aspekte des Pumpspeichereinsatzes in Deutschland, Österreich und der Schweiz und bewertet dessen Beitrag für die Markt- und Netzintegration volatiler erneuerbarer Energien in mittel- und langfristigen Szenarien. Sie stellt fest, dass bei steigender Einspeisung erneuerbarer Energien »mit einem deutlich steigenden Einfluss der Pumpspeicherkraftwerke auf den Kraftwerkseinsatz zu rechnen ist, da die benötigte Flexibilität mit steigender EE-Einspeisung überproportional wächst.«