Ein entscheidendes, aber häufig übersehenes, Merkmal für die EMV ist die Ausrichtung des Wicklungsanfangs, der durch einen »Punkt« auf der Spule gekennzeichnet ist (Bild 4). Es ist wichtig, die mit diesem Punkt gekennzeichnete Seite der Spule so nahe wie möglich am Schaltknoten anzuschließen, da diese Seite den höchsten dU/dt-Wert und damit die größten Störungen auftreten. Auf diese Weise schirmen die äußeren Windungen den Wechselstromfluss beim Schalten vom Schaltknoten ab. Wird das unmarkierte Ende mit dem Schaltknoten verbunden, treten die AC-Flussspannungen an der äußeren Wicklung auf. Dies kann zu inakzeptabel starken elektrischen oder kapazitiven Kopplungen führen.
Magnetisch geschirmte Spulen schirmen die dominierende H-Feld-Strahlung wirksam ab, sie sind aber nicht immer in der Lage, die dominante E-Feld-Strahlung abzuschirmen. Die Wirksamkeit der E-Feld-Abschirmung hängt von den Materialeigenschaften und der magnetischen Permeabilität des Kernmaterials ab: Je stärker und je höher die Permeabilität das Kernmaterial ist, desto wirksamer ist die E-Feld-Abschirmung der Spule.
Eine detaillierte Untersuchung der durch Schaltvorgänge verursachten elektromagnetischen Störsignale und der Abschirmwirkung verschiedener Materialien im Nah- und Fernfeld findet sich in der AppNote mit dem Titel »Das Verhalten der elektromagnetischen Abstrahlung von Leistungsinduktoren im Power Management«.
Der Autor
Ranjith Bramanpalli schloss 2008 sein Studium der Elektrotechnik und Informatik an der University of Massachusetts in Lowell mit zwei Masterabschlüssen ab. Er arbeitet derzeit als Applikationsingenieur für Produkte bei Würth Elektronik eiSos.