Weichenheizungen der Rhätischen Bahn

Der Verkehr muss rollen

27. Oktober 2015, 9:45 Uhr | Anja Moldehn, Marketing Communications bei Phoenix Contact Power Supplies
© Phoenix Contact

10 Millionen Passagiere transportiert die Rhätische Bahn jedes Jahr über 384 Kilometer. Dass ein reibungsloser Ablauf garantiert sein muss, liegt auf der Hand. Um Sicherheit und hohe Zuverlässigkeit zu erzielen, wird jedes Detail optimiert – so auch die Automatisierung der Weichenheizungen.

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Über 291 Brücken und durch 91 Tunnel führt die weltweit berühmte Strecke des Glacier Express von St. Moritz bis zum Matterhorn. Der höchste befahrene Punkt liegt in Ospizio Bernina auf 2253 Meter über Null. Steigungen von 70 Prozent sind hier zu überwinden. Diese Zahlen zeigen anschaulich die Herausforderungen, welche die malerische Umgebung an die Betriebsmittel der Rhätischen Bahn stellt. Sowohl der Fuhrpark als auch die ortsfesten Anlagen wie Eisenbahnstrecken, Weichen oder Signalanlagen genügen daher höchsten Qualitätsanforderungen. Nur so ist ganzjährig ein zuverlässiger Transport ohne Verspätungen sichergestellt. Eine technische Herausforderung sind beispielsweise die Weichen. Sobald hier Fehler auftreten, steht der Fahrbetrieb aus Sicherheitsgründen still.

Weichen sind extremen Witterungsverhältnissen ausgesetzt. Um auch im Winter reibungslos zu funktionieren und ein Einfrieren zu verhindern, sind von den insgesamt 900 Weichen etwa 600 mit Heizungen ausgestattet, die eine Gesamtleistung von etwa 3 MW bereitstellen. So spielen frostige Temperaturen keine Rolle, denn die beheizte Weiche fährt immer in die korrekte Endposition. Dafür müssen sowohl die Weichensteuerung, die Sensorik als auch die Schütze zuverlässig mit 24-V-Gleichspannung versorgt sein. Dies geschieht über einen redundanten Versorgungsaufbau mit Stromversorgungen vom Typ »Quint Power« von Phoenix Contact. An jedem Bahnhof sind dafür Schaltschränke für alle beheizten Weichen installiert.

Die Sensorik der Wetterstation erfasst den Niederschlag und die Außentemperatur. Diese Kriterien bestimmen den Heizbedarf der Weichenheizung für die Betriebsarten Schneefall, Flugschnee, Morgenheizen und Trockenheizen. An einer Referenzweiche sind ein Temperatur- sowie ein Flugschneesensor montiert, welche die Weichen mittels eines PID-Reglers auf eine konstante, entsprechend der Betriebsart vorgegebene Temperatur aufheizen. Bei den Betriebsarten Schneefall, Flugschnee und Morgenheizen ist eine höhere Weichentemperatur notwendig. Beim Trockenheizen geht es lediglich darum, dass die Weichen bei sehr tiefen Temperaturen nicht anfrieren. Zur Sicherstellung des Bahnbetriebs ist die Weichenheizung vor allem im Winter wichtig. Die einwandfreie Funktion des Schaltschranks ermöglicht zudem einen energieeffizienten Einsatz der Heizungen, was Energiekosten spart.

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