TrendForce bleibt optimistisch

Umsatz mit microLEDs wird schnell steigen

4. Dezember 2024, 7:30 Uhr | Heinz Arnold
Der Umsatz mit microLEDs zwischen 2023 und 2028 in Mio. Dollar.
© TrendForce

Neue Einsatzgebiete im AR- und Automotive-Umfeld werden den Umsatz mit microLEDs von knapp 40 Mio. Dollar in diesem Jahr bis 2028 auf 490 Mio. Dollar mehr als verzwölffachen.

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Großflächige Displays sind derzeit das größte Einsatzgebiet für microLEDs, sie werden den Hauptanteil des Umsatzes dieser neuen Technik ausmachen, den TrendForce in diesem Jahr auf 38,8 Mio. Dollar schätzt. 

Für die Zukunft bleiben die Analysten optimistisch. Technische Hürden würden in den nächsten Jahren übersprungen und der Umsatz könnte bis 2028 auf 490 Mio. Dollar steigen, nicht zuletzt wegen Einsatzmöglichkeiten in AR-Brillen.

Miniaturisierung und Wearables

Doch die Analysten zählen auch auf, was dem Fortschritt in diesem Jahr entgegenstand. Die Miniaturisierung sei nicht so schnell vorangeschritten, wie ursprünglich erhofft. Deshalb seien auch die Kosten nicht entsprechend gesunken, die microLEDs bleiben teuer, was die Nachfrage bremst, auch die nach großen Displays.  

Im Sektor der Wearables habe sich der Schwerpunkt der Entwicklung auf die Software-Optimierung und die Integration von Soft- und Hardware verlagert, was dazu führe, dass die Hersteller weniger Gewicht auf die Fortentwicklung der reinen Hardware legten. Das verzögere den Einsatz von Innovationen wie microLEDs im Umfeld der Wearables.

Automobilindustrie und AR-Brillen

Schließlich stelle der Einsatz in der Automobilindustrie zwar nach wie vor ein vielversprechendes Einsatzgebiet für microLEDs dar, sie befänden sich aber noch immer in einem frühen Stadium der Einführung und Validierung. Einen signifikanten Umsatzanteil könnte deshalb der Automotive-Sektor kurzfristig nicht beitragen. 

Aus technischer Sicht käme es jetzt vor allem darauf an, Methoden zu finden, mit deren Hilfe sich große Bildschirme aus microLEDs aufbauen ließen, ohne dass für den Betrachter störende Übergänge erkennbar würden. 

Kurzfristig kann die Verbesserung der Backplane-Produktionsausbeute durch verschiedene Ansteuerungssysteme die Effizienz steigern und die Kosten senken. Mittel- bis langfristig könnte eine Vergrößerung der Rückwandplatine zur Minimierung der Anzahl der erforderlichen Baugruppen beitragen, so dass komplexe Fertigungsschritte wie die seitliche Verdrahtung und TGV (Through Glass Via) nicht mehr erforderlich wären. 

Darüber hinaus werde die Maximierung der Lichtausbeute bei der Entwicklung und Produktion von microLED-Anzeigen immer wichtiger. Neue Techniken könnten den Lichtverlust reduzieren und die Helligkeit durch Optimierung des reflektierten Lichts verbessern.

Verbessert sich die Ausbeute der Massentransfertechnologie, so stellten sich dann laut TrendForce neue Herausforderungen im Bereich der Prüfverfahren ein. Obwohl die LED-Industrie bereits über etablierte Prüfmethoden verfüge, müssten sie verfeinert werden, um die Miniaturisierung und die Fertigung von Micro-LED-Chips in immer höheren Stückzahlen voranzutreiben.  

Die guten Eigenschaften von microLED – hohe Helligkeit, hoher Kontrast und hohe Transparenz – seien nach den Beobachtungen der Analysten so verlockend, dass die Hersteller weiter in die neue Technik investieren. Denn die Vorteile der microLEDs lässt sie für viele neue Einsatzgebiete interessant erscheinen, darunter transparente Displays für Windschutzscheiben sowie in AR-HUD-Systemen. Darüber hinaus biete die Kombination von microLEDs mit Siliziumsubstraten die Möglichkeit, augennahe Displays in AR-Brillen zu realisieren.

Bedingte Kommerzialisierung der microLEDs

Die Analysten von TrendForce raten den Herstellern, sich für die Kommerzialisierung der microLEDs auf Märkte zu konzentrieren, in denen sie ihre Vorteile in Kombination mit verschiedenen Sensorsystemen in Nischenanwendungen voll ausspielen können. Auf diese Weise ließen sich Geräte mit neuen Funktionen ausstatten auf diese Weise die Marktdurchdringung voranzutreiben bestimmten Sektoren vorantreiben.  
 
 

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