Ganz im Gegenteil. Ich denke, mit unseren 80 Mitarbeitern sind wir gerade groß genug, um den Kunden zu zeigen, dass eine gewisse Finanzkraft hinter uns steht, aber auch klein genug, um flexibel und bei Bedarf auch kurzfristig auf die individuellen Anforderungen der Kunden reagieren zu können. Bei einem großen Lieferanten ist der Kunde einer unter vielen, oft lediglich eine Kundennummer. Bei uns hingegen soll er sich verstanden fühlen. Wir streben ein Vertrauensverhältnis an, und das geht nur im ganz persönlichen Kontakt – den wiederum nur ein kleines Unternehmen in der Form leisten kann. Wir leben vom Vertrauen unserer Kunden.
Sehen Sie, die Kunden sprechen mit uns über Ideen und Produkte, die sie zum Teil erst in einigen Jahren realisieren werden. Sie teilen mit uns ihre Pläne für die Zukunft. Diese sind natürlich aus Wettbewerbsgründen hochgeheim. Würden sie die Realisierung eines Zukunftsprojekts beispielsweise zu einem großen chinesischen Systemanbieter geben, ist die Gefahr deutlich größer, dass Interna Wege nehmen, die nicht gewollt sind. Bei uns ist der Kunde zu einhundert Prozent sicher, dass aus unseren Reihen nichts nach außen dringt – nicht durch uns selber und auch nicht durch unsere Partner oder Zulieferer.
Wie stellen Sie das sicher?
Wir arbeiten seit vielen Jahren mit den gleichen Partnern zusammen, von denen wir wissen, dass sie ebenso integer sind, wie wir selber. Denn auch für uns selber ist Vertrauen wichtig – übrigens auch wichtiger als der Preis. Wir würden nicht einen einzigen Projektteil ins Ausland abgeben, nur um dort günstiger produzieren und Geld sparen zu können.
Das muss man sich aber auch leisten können…
Wir sind ein familiengeführtes Unternehmen mit einer hohen Eigenkapitalquote. Uns sitzen keine Aktionäre und Banken im Nacken, die uns dazu treiben, unseren Kunden so viel Geld wie möglich aus der Tasche zu ziehen. Wir können – und wollen – es uns noch leisten, nach der wirklich besten Lösung für den Kunden zu suchen, nicht nach der teuersten. Denn das macht letztlich den Erfolg im Systemgeschäft aus: zufriedene Kunden, die wiederkommen und uns weiterempfehlen.
Abschließend: Bei meinen Recherchen im Vorfeld dieses Interviews wurden Sie mir als „Macher“ beschrieben. Würden Sie das so unterschreiben?
Ja. Und das kann man auch auf das ganze Team und das Unternehmen MCD übertragen. Für uns ist das ein ganz wichtiger Erfolgsfaktor. Man muss sich von der Konkurrenz abheben, sich interessant machen, keine Angst vor Rückschlägen haben und nie aufhören, an sich zu arbeiten und sich zu verbessern. Denn wenn es Probleme gibt, muss der Kunde wissen, dass es bei MCD eben diese „Macher“ gibt, die eine Lösung für ihn finden.