Für einen Messeveranstalter ist die Absage – und bis zu einem gewissen Maß auch die digitale Austragung – einer Fachmesse mit einem hohen finanziellen Verlust verbunden. Wie meistern Sie diese Situation?
Jede Krise bringt auch Chancen mit sich. Man lernt, sich auf das Wesentliche zu fokussieren, zu improvisieren und Neuland positiv und optimistisch zu betreten. Natürlich müssen wir als Veranstalter kostenbewusst agieren, jedoch sind Bemühungen wie das Austragen digitaler Events eine Investition in die Zukunft, die langfristig Erfolge verspricht.
Wie sehen Sie generell die Zukunft kleiner, aber feiner Special-Interest-Messen, wie es die EMV ist?
Special-Interest-Messen charakterisiert unter anderem die Passgenauigkeit: Aufgrund des klar abgesteckten Themenfelds gibt es keine bis sehr wenige Streuverluste. Special Interest Events werden nichts an Relevanz einbüßen, im Gegenteil, weil sich Anwender und Anbieter im Zweifel für die kompatiblere Veranstaltung entscheiden werden. Das gilt auch für die EMV – nicht ohne Grund hat sich die Veranstaltung seit ihrer Gründung 1988 zur festen Größe entwickelt.
Vorausgesetzt, die Corona-Situation entspannt sich – wie geht es weiter mit der EMV? Wird sich die Branche nächstes Jahr wieder zu Präsenzmesse und -kongress treffen?
Die Präsenzveranstaltung ist und bleibt Dreh- und Angelpunkt der EMV als Marke. Insofern hat die Durchführung der Veranstaltung in Köln Priorität für uns. Auf unserer Agenda steht ferner, die EMV langfristig als ganzjährige Anlaufstelle rund um das Thema elektromagnetische Verträglichkeit zu etablieren. Erste Schritte in diese Richtung sind bereits getan, sei es in Form von Webinaren oder einer University Roadshow in Deutschland, um die Besucher von morgen anzusprechen. Weitere Ideen und Ansätze prüfen wir fortlaufend auf Realisierbarkeit und Zuspruch aus der EMV-Community.