Bei mehr als einer Milliarde Menschen weltweit setzt nachts der Atem aus - bis zu 30 Mal pro Stunde. Unbehandelt drohen gravierenden Folgen wie Herzprobleme, Schlaganfälle oder Alzheimer. Der aktuelle Goldstandard ist die CPAP-Therapie.
Wie kürzlich bekannt wurde, leidete der amerikanische Präsident Joe Biden an Schlafapnoe - und setzt für seine Behandlung auf ein CPAP-Gerät. Mit der Erkrankung ist Joe Biden nicht allein – in Deutschland geht man von etwa 26 Millionen Betroffenen, von denen allerdings die wenigsten von ihrer Erkrankung wissen und entsprechend behandelt werden.
Wer an einer Schlafapnoe leidet, hat stündlich etwa fünf bis über 30 Atemaussetzer im Schlaf, die teilweise über eine Minute dauern können. Dadurch wird der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, was sowohl das Herz als auch den Kreislauf stark belastet. Man unterscheidet hier zwischen zwei Arten der Schlafapnoe:
Bei zentraler Schlafapnoe leiden Patient:innen unter einer Störung des zentralen Nervensystems. In diesem Fall sendet das Gehirn nicht die richtigen Signale, welche den Atemreflex steuern.
Tagesmüdigkeit, mehrfaches Aufwachen in der Nacht, ein trockener Mund, oder Kopfschmerzen sind Symptome, die auch Menschen mit unbehandelter Schlafapnoe haben können. Dazu kommen Atemaussetzer, lautes Schnarchen oder Luftschnappen während des Schlafens. Bei Menschen mit Übergewicht, fortgeschrittenem Alter, regelmäßigem Alkohol-, Nikotin- oder Beruhigungsmittelkonsum ist das Risiko an Schlafapnoe zu erkranken noch höher. Um dieses Risiko zu minimieren, lohnt es sich, seinen Lebensstil entsprechend zu ändern.
Die schlafbezogenen Atmungsstörung ist grundsätzlich gut therapierbar, so dass die schwerwiegenden Folgen einer unbehandelten obstruktiven Schlafapnoe (OSA) wie kardiovaskuläre Folgeerkrankungen, Schlaganfälle oder Alzheimer, vermeidbar sind. Die Sterblichkeitsrate innerhalb der ersten vier Jahre liegt dagegen um ganze 13 Prozent höher, wenn die Schlafapnoe unbehandelt bleibt.
Wenn Schlafapnoe einmal diagnostiziert ist, kommt in der Regel eine CPAP-Therapie zum Tragen. CPAP kommt aus dem Englischen (Continous Positive Air Pressure) und bedeutet, dass ein Atemtherapiegerät über einen Luftschlauch und eine Atemmaske stetig einen Luftstrom in Nase und Mund der Betroffenen zuführt. Damit werden die oberen Atemwege während des Schlafes freigehalten und somit die Atmung stabilisiert. Seit der Erfindung der Maschinen vor über 30 Jahren wurden diese laufend weiterentwickelt. Sie sind mittlerweile extrem leise und komfortabel. Außerdem ist inzwischen eine digitale Therapiebegleitung möglich, indem der behandelnde Arzt direkt die Werte des Geräts aus der Ferne einsehen und gegebenenfalls unmittelbar reagieren kann, falls eine Änderung der Therapie nötig ist. Somit ist auch mit Schlafapnoe ein normales Leben ohne Einschränkungen möglich.
»Obstruktive Schlafapnoe ist eine der am weitesten verbreiteten Erkrankungen der Menschheit«, sagt Katrin Pucknat von ResMed Deutschland. »Wer Symptome bei sich erkennt, sollte ein Gespräch mit seinem Arzt suchen und sich zum Beispiel im Schlaflabor oder mittels einer Schlafuntersuchung im häuslichen Umfeld darauf testen lassen. Eine Ersteinschätzung zum Schlafapnoe-Risiko gibt auch ein Schlafapnoe-Test.«
Hier können Sie einen Test zur Selbstdiagnose einer möglichen Schlafapnoe durchführen: https://www.deinschlaf-deintag.de/schlafapnoe-test