In diesem Statement erklärte er auch: »Wir werden unser Investment in die Entwicklung neuer Technologien verstärken und unsere Wettbewerbsfähigkeit weiter verbessern.« ZTE setze schon heute zu einem großen Teil Chipsets aus eigener Entwicklung ein, sie würden aber auf viele Standardkomponenten externer Hersteller angewiesen sein. ZTE habe das allein das 5G-Entwicklungsteam auf 4.500 Mitarbeiter ausgebaut. ZTE zitiert einen Mitarbeiter mit den Worten: »Wir glauben an uns und unsere Firma und sind überzeugt, dass es uns am Ende noch stärker gemacht haben wird, einen solchen Sturm durchgangen haben zu müssen.«
Doch falls ZTE den Smartphone-Sektor tatsächlich verkaufen sollte, könnte sich das Unternehmen auch nur von einem Teil des Problems befreien. Denn dieses Geschäft dürfte 30 Prozent am Gesamtumsatz ausmachen, geschätzte 60 Prozent tragen Geräte für den Aufbau der Telekommunikations-Infrastruktur bei. Und in diesem Sektor ist ZTE genauso abhängig von Komponenten amerikanischer Zulieferer wie für die Smartphones.
Grundsätzlich leiden die Unternehmen in China unter einem rückläufigen heimischen Markt. Zwar konnte das in China führende Unternehmen, Huawei, den Verkauf im ersten Quartal 2018 noch um 1,9 Prozent auf 21,2 Mio. Einheiten steigern. Doch der Anteil der Nummer 2, Oppo, fiel um 12,6 Prozent auf 16,5 Mio. Einheiten. An dritter Stelle lag Vivo mit einem um 4 Prozent auf 14,2 Stück geschrumpften Anteil. Nur die Nummer 4, Xiaomi, konnte mit einem Plus von 41,8 Prozent einen gewaltigen Sprung nach vorne machen und verkaufte 13,2 Mio. Smartphones. An fünfter Stelle lag Apple, deren Umsatz trotz des neuen Smartphones nur um 2,5 Prozent auf 9,8 Mio. Einheiten wuchs.
Fast jeder in China, der es sich gerade noch leisten kann, besitzt heute ein Smartphone. Deshalb geht der Umsatz im chinesischen Markt zurück: Der Verkauf von Smartphones in China ist im ersten Quartal 2018 zum ersten Mal seit 2013 unter 100 Mio. Stück gefallen. Es ist der vierte Quartalsrückgang in Folge. Laut IDC hatte er im vierten Quartal 2018 um 16 Prozent unter dem vom Vergleichsquartal 2017 gelegen.
Insgesamt ist der Markt in China 2017 um 4,9 Prozent geschrumpft. Das hat bereits dazu geführt, dass viele kleinere Hersteller in China aufgeben mussten. 86 Prozent des Geschäfts entfielen im ersten Quartal 2018 auf die Top Fünf Hersteller. 2017 vereinten sie noch 70 Prozent des Marktes. Vor fünf Jahren tummelten sich in China noch Hunderte von Smartphone-Herstellern.