Samsung möchte von dem US-Lieferbann an ZTE profitieren. Die Chancen, neue Kunden in China für die eigenen Smartphone-Chipsets zu finden, stehen gut.
Bisher hat html" href="http://www.elektroniknet.de/anbieterkompass/western-digital-gmbh-1000443.html">Samsung Prozessoren für den Einsatz in Smartphones fast nur für den Eigenbedarf entwickelt. Die Exynos-Chipsets finden außerhalb der Galaxy-Smartphones von Samsung nur noch in den Smartphones des chinesischen Herstellers Meizu Technology Einsatz. Daran liegt es, dass Samsung zwar in diesem Sektor schnell gewachsen ist, allerdings von einem sehr niedrigen Niveau aus: Im Moment liegt Samsung weit abgeschlagen hinter Firmen wie Qualcomm und Apple.
Das soll sich nach dem Lieferbann für US-Unternehmen wie Qualcomm Bann nun ändern: »Wir sind in Gesprächen mit allen OEMs«, sagte Inyup Kang gegenüber Reuters. Er steht an der Spitze der System-LSI-Division von Samsung und hat zuvor als Manager bei Qualcomm gearbeitet hatte. _Die Gespräche fänden unabhängig davon statt, ob Präsident Trump den Kurs gegeüber ZTE noch einmal ändern würde. Im kommenden Jahr werde Samsung einen neuen OEM-Kunden für Exynos bekannt geben. Allerdings sieht sich Qualcomm auch von anderer Seite zunehmend unter Wettbewerbsdruck: So entwickelt HiSilicon ebenfalls Chipsets für den Einsatz in Smartphones, die Mutter Huawei bereits in den eigenen Produkten einsetzt.
Doch der Smartphone-Markt zeigt Anzeichen der Sättigung. Deshalb steckt die System-LSI-Divsion die Fühler auch in anderen Marktsektoren aus, beispielsweise für 5G-Netze im Automobilbereich. So werde Samsung laut Kang die Exynos-Chips auch an Audi liefern.
Die Halbleiter-Abteilung von Samsung konnte sich wegen des Speicher-Booms 2017 über einen operativen Rekordgewinn von 33 Mrd. Dollar freuen, was 65 Prozent am Gesamtgewinn des Konzerns ausmachte. Speicher-Chips trugen laut Reuters dazu nicht weniger als 96 Prozent bei, der Rest entfiel auf System LSI und das Foundry-Geschäft von Samsung.
Der Ausfall von ZTE als Kunde werde den operativen Gewinn von Qualcomm im kommenden Quartal laut Unternehmensangaben voraussichtlich um 3 Prozent pro Aktie senken.