Inkorporation: Dabei will man sich entweder Startups, die die eigenen Geschäftsfelder bedrohen, durch einen Aufkauf vom Hals halten.
Oder man will das eigene Portfolio bereichern und ernsthaft von der Expertise der Jungunternehmer profitieren. In beiden Fällen braucht es Profis für Mergers & Acquisitions, damit keine Fehler passieren.
Soll der Zusammenschluss einträglich sein, braucht es zudem Kulturmoderatoren.
Klassische Fusionen, das ist seit Jahren bekannt, scheitern fast immer an der Nichtvereinbarkeit der Unternehmenskulturen.
Zahlenmenschen und Analytiker unterschätzen dabei vor allem die Macht der Emotionen. Will man also die vorgegebenen Ziele erreichen, muss man für Startups ein derartiges Spielfeld schaffen, dass sie zur Hochform auflaufen können. Doch leider …
Die Geschichten, die über gescheiterte Integrationen kursieren, sind teils erschütternd.
Meist beginnen sie damit, dass sich ein Bürokratie-Monster über das inkorporierte Unternehmen ergießt, was erst mal wochenlang alle am eigentlichen Arbeiten hindert – und aus Kundensicht Stillstand bedeutet.
Dann kommen die Anweisungen, die endlosen Abstimmungsprozesse, die Planungsrunden, die Budgetrestriktionen, der Kompetenzwirrwarr, das Zuständigkeitsgezerre, die Reporting-Exzesse, die Insellösungen, die vertagten Entscheidungen, die Machtkämpfe, die Grabenkriege, die zermürbenden Debatten mit Bedenkenträgern, kurz, die ganze Palette dessen, was in einem »normalen« Unternehmen Usus ist.
Von Höchstleistungen kann dann schon bald keine Rede mehr sein.
Kluge Köpfe lassen sich eben nicht gerne gängeln. Im falschen Umfeld gehen sie ein wie die Primeln. Oder sie verlassen das neue Unternehmen zum erstbesten Zeitpunkt.
So sind Erfolgsstorys von gelungenen Integrationen tatsächlich rar.
Gelingen kann es, wenn man bestehende Kulturunterschiede akzeptiert und vor allem die Innovationskraft der angedockten Startups bewahrt.