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Weg von der Börse

14. Dezember 2017, 12:26 Uhr | Corinne Schindlbeck
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Fortsetzung des Artikels von Teil 3

»Ich empfand damals Puls als verzopftes Unternehmen«

Bei Porsche unter Wiedeking habe das auch geklappt, stimmt Olesch zu. Die Aktie war bekanntlich nach oben geschossen. »Firmen müssen ihre etablierten Steuerungslogiken verändern! Denn die Philanthropie und der Wunsch nach Freiheit und der Lösung globaler Probleme in der neuen, großen digitalen Ökonomie nimmt zu!«

Ja, die Börse: Tanja Friederichs war zur Zeit der New Economy mal eine Zeit lang nicht bei Puls. »Ich empfand damals Puls als verzopftes Unternehmen und erlag dem Reiz der New Economy, eine super spannende Zeit!«

Ihre Forderung, Bernhard Erdl solle mit Puls doch auch endlich an die Börse gehen, habe Erdl gekontert: »Ich gehe doch nicht an die Börse und lasse mir von jemand anderem diktieren.«

Fünf Jahre später sei sie zur Puls zurückgekommen. Um Erfahrung reicher: »Wofür steht denn die Puls eigentlich? Für Langfristigkeit, Nachhaltigkeit, Werte. Die da sind, auch noch mal was zu schaffen und umzusetzen.« Man solle eigentlich nicht unterscheiden zwischen Konzern und Mittelstand, sondern nach ‚Inhabergeführt‘ und ‚am Kapitalmarkt‘.

Phoenix Contact ist bekanntlich auch nicht an der Börse. »Der riesige Vorteil davon ist  - auch weil der Mittelstand meiner Meinung nach weiterhin die Zukunft von Deutschland bedeutet - ein Inhaber denkt nicht in den Sequenzen eines angestellten Vorstandes von fünf Jahren. Er will sein Unternehmen vererben, er denkt viel weiter! Wir bei Phoenix denken langfristig: Wo soll das Unternehmen in 10 Jahren, in 20 Jahren sein. Kapitalgesellschaften denken kurzfristiger mit Blick auf die Aktionäre.«

Und da sei nicht das Problem, dass die Vorstände schlecht seien: »Sondern das ist Systemimmanent!«


  1. Weg von der Börse
  2. Der New-Work-Debatte überdrüssig
  3. Die Schwächen des Jogi-Löw-Prinzips
  4. »Ich empfand damals Puls als verzopftes Unternehmen«

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