Führung und Corona-Management 

»Und dann konnte der Austausch auch emotional werden«

23. Februar 2022, 14:18 Uhr | Jens Gieseler
spinner Corona
„Jeder schnappte in den Medien mal eine Extrem-Meldung auf und dann konnte der Austausch auch emotional werden“, weiß Dominik Jauch, Geschäftsführer vonSpinner Automation. Deshalb ist es ihm wichtig, kontinuierlich und nüchtern Informationen zu weiterzugeben und selbst ein Vorbild für respektvolle Diskussionen zu sein.
© Spinner Automation

Bei allen Klagen über die Corona-Maßnahmen und dem Lärm um die Spaltung der Gesellschaft entdecken viele Unternehmen auch ein verstärktes Wir-Gefühl ihrer Mitarbeiter, ergab eine Untersuchung von Hays. Stichprobe bei Leoni, Spinner Automation und Easysoft.

So stellt Elmar Czeko, Leiter Covid-19-Taskforce bei Leoni fest: „Natürlich machte und macht das Sicherheitskonzept manches umständlicher. Aber so, wie ich es erlebe, ist jeder und jedem klar, dass wir Covid-19 nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme meistern werden.“

Während IT-Unternehmen ihre Mitarbeiter nahezu komplett ins Homeoffice schicken können, stehen produzierende Unternehmen, die nun tatsächlich Hand in Hand arbeiten und zwar an diversen internationalen Standorten und dementsprechend unterschiedlichen staatlichen Vorgaben, vor ganz anderen Problemen. So umfasst das Hygiene-Konzept bei Leoni einerseits grundlegende Verhaltensregeln wie zum Social Distancing, besonderen Hygienevorschriften oder auch Reisebeschränkungen. Andererseits stellt der Automobilzulieferer seinen Mitarbeitern Schutzmaterialien wie Masken zur Verfügung und achtet beim Transport und der Mobilität der Mitarbeiter, dass Abstandsgebote eingehalten werden, indem beispielweise mehr Busse eingesetzt werden. Oder die Nürnberger helfen ihren Mitarbeitern durch Impfaktionen in Deutschland oder Russland, in Ägypten oder Brasilien. 

Branchenübergreifend ist die Mehrheit der Mitarbeiter deutschsprachiger Unternehmen (57 Prozent) beeindruckt von dem Engagement und der Fürsorge ihrer Führungskräfte – ob Homeoffice, Arbeitsmöglichkeiten oder Technik, Homeschooling, Kontaktbeschränkungen wegen Eltern oder überhaupt Zusammenspiel von Familie und Beruf. Drei Fünftel der Beschäftigten haben den Eindruck, dass ihr Unternehmen ein besseres Verständnis für sie entwickelt hat. Das ist das Ergebnis der zweiteiligen Studie „Corona und die Folgen“, die der Personaldienstleister Hays im November veröffentlichte.

Einerseits wurden 1000 Beschäftigte befragt, andererseits 755 Führungskräfte. Knapp zwei Drittel der Mitarbeiter honorieren die offene Kommunikation ihres Unternehmens über die jeweils aktuelle Lage und Prognose, selbst wenn die Geschäftsführung nur die eigene Unsicherheit oder Genervtheit über die wechselnden Verordnungen mitteilen konnte. Auch der kommunizierte Kontrollverlust stärkt die Gemeinsamkeit. Grundsätzlich fühlen die Mitarbeiter durch den Austausch mehr Wertschätzung und Anerkennung. 

 


  1. »Und dann konnte der Austausch auch emotional werden«
  2. Auch Kritik am Führungsverhalten
  3. Spinner Automation ging es nie darum, Impfgegner in die Ecke zu stellen

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