Elmar Böhnlein ist Gruppenleiter der Testabteilung „Qualifikation Produkte“ bei Semikron und verfügt damit über eine beachtliche Anzahl an „Folterinstrumenten“ für Leistungshalbleiter.
Sein Team testet neu entwickelte elektronische Bauelemente auf Herz und Nieren. „Entwicklungsingenieure kommen hier ins Schwitzen“, schmunzelt Böhnlein. Die Chips werden Stresstests ausgesetzt, bei denen langjährige Einsätze unter rauhen Bedingungen simuliert werden: Hitze, Kälte, Erschütterungen, Feuchtigkeit oder Strom.
So manche hoffnungsvolle Entwicklung findet hier ihren Anfang zur Serienfertigung - oder ihr Ende. „Wir müssen unsere Module diesen Belastungen aussetzen. Denn gerade im Auto oder auch in Windturbinen finden häufige Temperaturwechsel statt, und die Elektronik muss einiges aushalten können“, erzählt Böhnlein.
Langjähriger Dauereinsatz wird simuliert, indem man die Belastung bis zum Ausfall hochschraubt, um dann Rückschlüsse auf die Haltbarkeit zu ziehen. So hat Semikron aufgrund dieser Anforderungen gesinterte Module entwickelt, die ohne Löten auskommen. Diese neuen, lötfreien Halbleitermodule sind 15 mal widerstandfähiger gegenüber Temperaturwechseln als herkömmliche - und Böhnlein hatte sie alle in der Mangel.