Die Kritik an klassischen Prüfungen nimmt zu, weil Schülerinnen und Schüler immer häufiger dazu die KI zu Hilfe nehmen. Gefragt sind neue Bewertungsformen und Kompetenzen.
Laut einer aktuellen Umfrage der Online-Bildungsplattform GoStudent empfinden 25 Prozent der befragten Lehrkräfte in Deutschland klassische Prüfungsformate wie Aufsätze und Klausuren als ungeeignet zur fairen Leistungsbewertung. Ebenfalls ein Viertel kritisiert, dass solche Formate unnötigen Stress erzeugen. 63 Prozent bemängeln, dass hauptsächlich auswendig gelerntes Wissen geprüft wird, während kritisches Denken zu kurz kommt.
Mit dem Einzug künstlicher Intelligenz in den Alltag geraten traditionelle Prüfungen weiter unter Druck. 31 Prozent der Lehrkräfte geben an, dass KI-Tools wie ChatGPT klassische Aufsätze zunehmend überflüssig machen. 20 Prozent der befragten Eltern berichten, dass ihre Kinder KI nutzen, um sich bei Prüfungen unterstützen zu lassen.
86 Prozent der Lehrkräfte sprechen sich für projektbasiertes Lernen aus, 76 Prozent für praktische Prüfungen wie Präsentationen oder mündliche Leistungen. Auch Eltern fordern Alternativen: 58 Prozent plädieren für neue Prüfungsformate angesichts der zunehmenden Relevanz digitaler Hilfsmittel.
Lehrkräfte und Eltern betonen die Relevanz überfachlicher Kompetenzen. Jeweils 38 Prozent der Lehrkräfte sowie 39 Prozent der Eltern nennen Problemlösung als zentrale Zukunftskompetenz, dicht gefolgt von kritischem Denken. Für 66 Prozent der Eltern sind emotionale Intelligenz und ähnliche Soft Skills im KI-Zeitalter wichtiger denn je.
Der vollständige Report mit allen Umfrageergebnissen aus sechs europäischen Ländern ist online abrufbar.