Rentner im Visier

IW-Studie: Maschinenbau droht bis 2034 massiver Personalmangel

11. November 2024, 9:34 Uhr | Corinne Schindlbeck

Dem Maschinenbau könnten bis 2034 178.000 Fachkräfte fehlen. Ursachen sind der demografische Wandel und ausbleibende Nachwuchskräfte, wie eine IW-Studie zeigt. Im Visier sind nun unter anderen Rentner.

Diesen Artikel anhören

Laut einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), durchgeführt im Auftrag der Impuls-Stiftung, steht der Maschinenbau vor großen Herausforderungen. Bis 2034 werden voraussichtlich 296.000 Fachkräfte aus der Branche in den Ruhestand gehen, was etwa einem Viertel der Belegschaft entspricht. Demgegenüber stehen lediglich 118.000 nachrückende Arbeitskräfte. Damit liegt die potenzielle Lücke bei 178.000 Arbeitskräften.

Diese Entwicklung hat nicht nur für Unternehmen ernsthafte Folgen. Das Rentensystem könnte ebenfalls weiter in Schieflage geraten, da immer weniger Erwerbstätige in die Rentenkasse einzahlen, während die Zahl der Rentenbezieher steigt.

Um den drohenden Fachkräftemangel abzufedern, setzen bereits über die Hälfte der Unternehmen auf die Beschäftigung von Rentnern. Jedoch bemängelt das IW zahlreiche Hürden: Insbesondere das Vorbeschäftigungsverbot behindere die erneute befristete Anstellung ehemaliger Mitarbeiter. Oliver Stettes vom IW betont, dass die geplante Abschaffung dieses Verbots ein Schritt in die richtige Richtung sei, aber nicht ausreiche. Weitere Maßnahmen seien notwendig, wie die Anhebung der Regelaltersgrenze und die Wiedereinführung der Hinzuverdienstgrenze beim vorgezogenen Rentenbezug.

»Arbeiten bis zum gesetzlichen Rentenalter und darüber hinaus sollte nicht länger als Zumutung gelten, sondern als Chance«, so Stettes abschließend. Es sollten jegliche Anreize für Frühverrentung abgebaut werden. 


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Weitere Artikel zu Arbeitswelt