Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) ist im November um 0,3 Punkte gefallen – laut IAB ein Resultat der anhaltenden Auswirkungen der wirtschaftlichen Krise auf den Arbeitsmarkt.
Enzo Weber, Leiter des Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“ am IAB, betont: »Die Industriekrise und der langanhaltende Wirtschaftsabschwung hinterlassen am Arbeitsmarkt ihre Spuren.«
Die Arbeitslosigkeitskomponente des Barometers sank im November ebenfalls um 0,3 Punkte auf 97,9 Punkte, was auf einen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit hindeutet. Weber erläutert, dass bis zum Frühjahr keine Trendwende zu erwarten sei. Auch die Beschäftigungskomponente verzeichnete einen Rückgang auf 101,1 Punkte – den niedrigsten Stand seit der Corona-Pandemie.
Das European Labour Market Barometer, ein Indikator für die gesamteuropäische Entwicklung, sank um 0,2 Punkte und erreichte mit 99,0 Punkten den niedrigsten Stand seit 2020. Beide Komponenten, zur Arbeitslosigkeits- und Beschäftigungsprognose, verloren an Wert. Laut Weber erwarten die Arbeitsverwaltungen keinen Beschäftigungszuwachs in den kommenden Monaten.
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer basiert auf monatlichen Befragungen der lokalen Arbeitsagenturen in Deutschland. Seit 2008 dient es als Frühindikator für die saisonbereinigte Entwicklung von Arbeitslosigkeit und Beschäftigung. Das European Labour Market Barometer wurde 2018 eingeführt und umfasst 16 Länder. Beide Indikatoren reichen von 90 Punkten (sehr schlechte Entwicklung) bis 110 Punkten (sehr gute Entwicklung).