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Weniger Aufträge für deutsche Elektroindustrie

8. November 2023, 7:38 Uhr | Heinz Arnold
Mit 20,5 Mrd. Euro lagen die nominalen Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalindustrie im September 2023 um 4,0 Prozent niedriger als im gleichen Vorjahresmonat, in dem er allerdings zweistellig gewachsen war.
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Die deutsche Elektro- und Digitalindustrie verzeichnete im September 2023 einen Auftragsrückgang von 5,3 Prozent gegenüber Vorjahr.

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»Unter Berücksichtigung einer nachträglichen deutlichen Abwärtsrevision der August-Daten durch Destatis war dies der dritte Bestellrückgang in Folge«, sagte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.

Die Inlandsaufträge gaben im September um 4,5 Prozent gegenüber Vorjahr nach. Ausländische Kunden orderten 5,9 Prozent weniger. Dabei fielen die Neubestellungen aus dem Euroraum um 4,8 Prozent geringer aus, während Geschäftspartner aus Drittländern ihre Orders um 6,6 Prozent reduzierten.

In den ersten drei Quartalen dieses Jahres verfehlten die Auftragseingänge damit ihren entsprechenden Vorjahreswert insgesamt leicht um 1,3 Prozent.
In den ersten drei Quartalen dieses Jahres verfehlten die Auftragseingänge damit ihren entsprechenden Vorjahreswert insgesamt leicht um 1,3 Prozent. Hier standen sich eine Erhöhung der Inlandsbestellungen um 5,3 Prozent und eine Verkürzung der Auslandsorders um 6,5 Prozent gegenüber.
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In den ersten drei Quartalen dieses Jahres verfehlten die Auftragseingänge damit ihren entsprechenden Vorjahreswert insgesamt leicht um 1,3 Prozent. Hier standen sich eine Erhöhung der Inlandsbestellungen um 5,3 Prozent und eine Verkürzung der Auslandsorders um 6,5 Prozent gegenüber. Das Minus bei den Aufträgen aus der Eurozone fiel mit 9,8 Prozent doppelt so hoch aus wie das bei den Bestellungen von Kunden aus Drittländern (- 4,6 Prozent).

Die um Preiseffekte bereinigte Elektro-Produktion verfehlte ihr Vorjahresniveau im September 2023 um 6,8 Prozent. Für den Gesamtzeitraum von Januar bis September ergibt sich damit noch ein Zuwachs des aggregierten Branchenoutputs von 2,3 Prozent gegenüber Vorjahr.

Produktionshemmnis Nummer eins für die Unternehmen sind jetzt zu wenige Aufträge (46 Prozent geben dies an). Der Mangel an Material (30 Prozent) und Arbeits- bzw. Fachkräften (31 Prozent) entspannt sich dagegen weiter.
Produktionshemmnis Nummer eins für die Unternehmen sind jetzt zu wenige Aufträge (46 Prozent geben dies an). Der Mangel an Material (30 Prozent) und Arbeits- bzw. Fachkräften (31 Prozent) entspannt sich dagegen weiter.
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Mit 20,5 Mrd. Euro lagen die nominalen Erlöse der heimischen Elektro- und Digitalindustrie im September 2023 um 4,0 Prozent niedriger als im gleichen Vorjahresmonat. »Es war der erste Umsatzrückgang im laufenden Jahr – allerdings vor dem Hintergrund eines 2022er Vergleichsmonats, der eine zweistellige Wachstumsrate vorzuweisen hatte«, so Gontermann.

Die Inlandserlöse gaben im September nur leicht um 1,1 Prozent auf 9,9 Mrd. Euro nach.

Beim Auslandsumsatz (- 6,4 Prozent auf 10,6 Mrd. Euro) war das Minus größer: Hier verfehlten die Geschäfte mit Kunden aus der Eurozone (i. H. v. 3,8 Mrd. Euro) ihren Vorjahreswert um 3,3 Prozent. Die Erlöse mit Drittländern fielen stärker – um 7,9 Prozent auf 6,8 Mrd. Euro.

In den gesamten ersten drei Quartalen dieses Jahres belief sich der aggregierte Branchenumsatz auf 179,4 Mrd. Euro und lag damit um 9,4 Prozent höher als vor einem Jahr.

Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ist im Oktober dieses Jahres den siebten Monat in Folge gesunken – wenn zuletzt auch nur leicht.
Das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie ist im Oktober dieses Jahres den siebten Monat in Folge gesunken – wenn zuletzt auch nur leicht.
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Die Inlands- und Auslandserlöse kamen zwischen Januar und September auf 86,6 Mrd. Euro (+ 11,5 Prozent) bzw. 92,8 Mrd. Euro (+ 7,7 Prozent). Mit Geschäftspartnern aus dem Euroraum wurden dabei 33,2 Mrd. Euro erzielt (+ 8,2 Prozent). Der Umsatz mit Drittländern rückte um 7,4 Prozent auf 59,6 Mrd. Euro vor.

Mit 81,8 Prozent hat die branchenweite Kapazitätsauslastung zu Beginn des vierten Quartals 2023 erstmals seit knapp zwei Jahren wieder ihr langjähriges Mittel (von 83,3 Prozent) unterschritten. Die Auftragsreichweite hingegen blieb mit 4,8 Produktionsmonaten hoch.

»Derzeit verschieben sich die Herausforderungen weiter von der Angebots- auf die Nachfrageseite«, erklärte Gontermann. Produktionshemmnis Nummer eins für die Unternehmen seien jetzt zu wenige Aufträge (46 Prozent geben dies an). Der Mangel an Material (30 Prozent) und Arbeits- bzw. Fachkräften (31 Prozent) entspanne sich dagegen weiter. In dieses Bild passe zudem, dass das Geschäftsklima in der deutschen Elektro- und Digitalindustrie im Oktober dieses Jahres den siebten Monat in Folge gesunken ist – wenn zuletzt auch nur leicht.


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