Deutsche Elektroexporte bleiben schlecht

Die ersten neun Monate in der Summe aber positiv

16. November 2023, 8:47 Uhr | Iris Stroh

Die Exporte der deutschen Elektro- und Digitalindustrie waren auch im September 2023 etwas rückläufig: Mit einem Wert von 20,8 Mrd. Euro lagen sie 2,8 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahreslevel – der dritte Monat in Folge.

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In den gesamten ersten neun Monaten dieses Jahres beliefen sich die aggregierten Elektrolieferungen ins Ausland auf 189,8 Mrd. Euro, woraus noch ein Plus von 5,3 Prozent gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum resultierte.

Die Einfuhren elektrotechnischer und elektronischer Produkte nach Deutschland gingen im September stärker zurück als die Exporte. Hier gab es ein Minus von 5,1 Prozent gegenüber Vorjahr auf 21,7 Mrd. Euro. Für die ersten drei Quartale 2023 steht aber auch bei den Importen weiter ein Zuwachs zu Buche – um 6,6 Prozent auf insgesamt 201,4 Mrd. Euro.

Die deutschen Elektroexporte in die Industrieländer sind im September 2023 um 2,6 Prozent gegenüber Vorjahr auf 13,7 Mrd. Euro gesunken. Dabei war die Streuweite groß. So verzeichneten die Ausfuhren in die Niederlande (+ 16,0 % auf 1,3 Mrd. €), nach Spanien (+ 14,7 % auf 742 Mio. €) und Schweden (+ 14,7 % auf 473 Mio. €) Anstiege in zweistelliger Höhe. Auch die Lieferungen nach Südkorea (+ 6,0 % auf 310 Mio. €), Frankreich (+ 5,0 % auf 1,3 Mrd. €) und Belgien (+ 0,4 % auf 454 Mio. €) konnten gegenüber Vorjahr zulegen.

Verluste gab es dagegen bei den Branchenausfuhren ins Vereinigte Königreich (- 1,3 % auf 825 Mio. €), nach Italien (- 2,0 % auf 1,0 Mrd. €), Österreich (- 3,0 % auf 903 Mio. €), Taiwan (- 3,7 % auf 345 Mio. €), Japan (- 6,1 % auf 255 Mio. €), Dänemark (- 6,8 % auf 258 Mio. €) und Tschechien (- 9,9 % auf 801 Mio. €). Die Exporte in die USA (2,1 Mrd. €) und in die Schweiz (692 Mio. €) verfehlten ihre Vorjahresniveaus im September um jeweils 11,0 Prozent. „Zwar war das Exportgeschäft mit den USA in den letzten Monaten sukzessive langsamer gewachsen, einen wirklichen Rückgang hatte es hier aber zuletzt vor gut zweieinhalb Jahren gegeben“, erläuterte ZVEI-Chefvolkswirt Dr. Andreas Gontermann.

In den ersten neun Monaten dieses Jahres lieferte die deutsche Elektro- und Digitalindustrie Waren im Wert von 124,0 Mrd. Euro in die Industrieländer und damit 5,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

In die Gruppe der Schwellenländer wurden im September Elektroerzeugnisse im Wert von 7,1 Mrd. Euro geschickt. Das waren 3,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

Dabei erhöhten sich die Elektroexporte in die Ukraine um fast ein Drittel (+ 31, 8% auf 63 Mio. €). Auch die Lieferungen nach Mexiko konnten im September zweistellig zulegen (+ 12,8 % auf 297 Mio. €). Weitere Zuwächse wurden für die Exporte nach Ungarn (+ 6,2 % auf 722 Mio. €), Rumänien (+ 5,5 % auf 467 Mio. €), in die Türkei (+ 4,6 % auf 334 Mio. €), nach Polen (+ 2,7 % auf 1,0 Mrd. €) und nach Indien (+ 0,7 % auf 256 Mio. €) vermeldet.

Demgegenüber sanken die Ausfuhren nach Brasilien (- 5,5 % auf 142 Mio. €), Thailand (- 7,3 % auf 105 Mio. €), Malaysia (- 9,7 % auf 220 Mio. €) und Südafrika (- 9,8 % auf 124 Mio. €). Bei den Lieferungen nach China (- 12,0 % auf 2,0 Mrd. €) und insbesondere Russland (- 53,5 % auf 55 Mio. €) waren die Rückgänge sogar zweistellig. „Was bei Russland nicht weiter überraschen kann, heißt im Falle Chinas allerdings, dass eine Belebung weiter auf sich warten lässt“, so Gontermann.

Kumuliert von Januar bis September 2023 stiegen die Branchenausfuhren in die Schwellenländer um 5,3 Prozent auf 65,8 Mrd. Euro.


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