ams OSRAM

Umsatz über Plan - Entschuldung auf gutem Weg

30. April 2025, 9:19 Uhr | Heinz Arnold
Aldo Kamper, CEO von ams OSRAM: »Wir sind bei der Umsetzung der erwarteten Rentabilitätsverbesserungen voll auf Kurs, auch wenn der konjunkturelle Gegenwind zunimmt.«
© ams OSRAM

Der Umsatz von ams OSRAM lag im ersten Quartal 2025 mit 820 Mio. Euro leicht über Plan. Jetzt will das Unternehmen den Abbau der Schulden beschleunigen und prüft, neben der Fab in Kulim weitere Unternehmensteile zu verkaufen.

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Gegenüber dem Vorquartal sank der Umsatz um 7 Prozent, was laut ams OSRAM trotz der konjunkturellen Schwäche im Automobil- und Industriehalbleitergeschäft einem typischen saisonalen Rückgang entspricht. 

Für das zweite Quartal erwartet das Unternehmen einen Umsatz von 725 bis 825 Mio. Euro bei einer EBITDA-Marge von 18,5 +/-1,5 Prozent. Schon im ersten Quartal sind die Auftragseingänge kontinuierlich gestiegen und liegen jetzt in allen Bereichen über 1.

Insgesamt rechnet ams OSRAM weiterhin mit einer stärkeren zweiten Jahreshälfte, vor allem aufgrund von Produktanläufen und saisonaler Effekte. Eine Normalisierung des Marktes sei nach wie vor möglich, hänge jedoch von den möglichen Auswirkungen der kürzlich eingeführten und angekündigten erhöhten Zölle in den USA auf die weltweite Automobilproduktion und die Smartphone-Verkäufe ab.  

Das Halbleitersegment 

Die Umsätze der beiden Halbleitersparten machten im ersten Quartal 2025 rund 70 Prozent des Umsatzes aus, was einem Wert von 571 Mio. Euro (Vorjahr: 578 Mio. Euro) entspricht. Damit blieben die Umsätze mit einem leichten zyklischen Rückgang von 1 Prozent aufgrund der schwächeren Automobilkonjunktur und des I&M-Segments im Wesentlichen unverändert.

Lamps & Systems

Das Segment Lamps & Systems erzielte mit 249 Mio. Euro rund 30 Prozent des Umsatzes im ersten Quartal. Die Geschäftsentwicklung folgte ihrem typischen saisonalen Muster mit einem Rückgang von 9 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Der Rückgang von 7 Prozent gegenüber dem Vorjahr ist hauptsächlich auf abgekündigte OEM-Produkte und den allmählichen strukturellen Rückgang im Geschäft mit Halogenlampen für Neuwagen zurückzuführen.

»Reestablish the Base« auf gutem Weg

»Trotz zunehmender wirtschaftlicher Unsicherheiten verbessert sich unsere strukturelle Rentabilität kontinuierlich dank der konsequenten Umsetzung unseres strategischen Effizienzprogramms »Reestablish the Base« und liegt über Plan«, sagt Aldo Kamper, CEO von asm OSRAM. Im Rahmen von »Re-establish the Base« konnten Einsparungen von laufenden Kosten in Höhe von 135 Mio. Euro realisiert werden. Außerdem sei ams OSRAM mit der globalen Präsenz und dem weltweiten Kundenstamm laut Kamper in der Lage, die durch die neue Zollpolitik verursachte Volatilität zu bewältigen. 

Plan zur beschleunigten Entschuldung

Jetzt plant amsOSRAM die Entschuldung der Bilanz zu beschleunigen: »Zu diesem Zweck prüfen wir strategische Optionen für einige unserer Unternehmensteile, um das Ziel einer Verschuldungsquote von unter 2 schneller zu erreichen und damit mittelfristig unsere Zinskosten deutlich zu senken«, sagte Rainer Irle, CFO von ams OSRAM. Derzeit würden strategische Optionen geprüft, um über den Verkauf der Fab in Kulim hinaus weitere Unternehmensteile zu veräußern, um die Einnahmen daraus auf deutlich über 500 Mio. zu steigern und zum Schuldenabbau beizutragen. 

Die Elemente des Plans auf einen Blick

  • Verbesserung des freien Cashflows auf Basis der konsequenten Umsetzung des strategischen Effizienzprogramms ‚Re-establish the Base‘ und das strukturelle Wachstum im Halbleiter-Kerngeschäft
  • die Veräußerung des 8-Zoll-Werks in Kulim und des damit verbundenen Wegfalls der SLB (Sale and Lease back)-Verbindlichkeit
  • die Verlängerung der revolvierenden Kreditfazilität (RCF)
  • die Prüfung strategischer Optionen für verschiedene weitere Unternehmensteile mit angestrebten Erlösen von deutlich über 500 Mio. Euro
     

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