„Renesas autonomy“ ist langfristig angelegt, aber anfänglich konzentriert sich Renesas erst einmal auf die NCAP-Funktionen („New Car Assessment“-Programme) Verkehrszeichenerkennung, Spurhalteassistent und Notbremssysteme. Der Grund: Diese Funktionen werden verstärkt in Fahrzeuge wandern, denn nur dann erhalten die OEMs für die Fahrzeuge höchste Sicherheitsstufen. Deshalb ist der R-Car V3M das erste Renesas-autonomy-SoC, das für den Einsatz in intelligenten Frontkamera-Anwendungen sowie Surround-View-Systemen und Lidar optimiert ist. Chouteau: »Das neue R-Car-V3M-SoC ist nicht nur leistungsfähig, sondern auch ausgesprochen energiesparend.«
In dem SoC hat Renesas diverse Sicherheitsmechanismen implementiert, um den Vorgaben der ISO26262 zu genügen. Dank der Integration eines ISPs, von Lockstep-Cores und einem Low-Power-Design zeichnet sich das SoC aus Chouteaus Sicht durch eine hohe Kosteneffizienz aus. Der Baustein stellt eine leistungsfähige Bildverarbeitungsplattform dar, auf der neben verschiedenen Prozessorkernen auch diverse Hardware-Beschleuniger inte-griert sind. So stellt der V3M ein leistungsfähiges Bildverarbeitungssystem in Form einer heterogenen Prozessorplattform mit diversen Hardware-Beschleunigern dar.
Renesas hat das SoC mit folgenden Recheneinheiten ausgestattet: zwei Cortex-A53-Kerne für die Applikations-Software, die mit 800 MHz laufen; zwei Cortex-R7-Kerne, die im Lockstep-Verfahren arbeiten (ebenfalls 800 MHz) und für Autosar genutzt werden können. Dank dieser Lockstep-Kerne, plus weitere Sicherheitsfunktionen, lassen sich mit dem R-Car V3M SoC Systeme realisieren, die ASIL-C genügen. Zu den Prozessoren hinzu kommen Beschleuniger für die Bilderkennung und -verarbeitung: der hauseigene IMP-X5-V3M-Core, ein ISP (Image Signal Processor), ein IMR (Image Rendering) und ein Video-Encoder mit geringer Latenzzeit. Darüber hinaus verfügt das SoC über eine MIPI- und eine DDR-Schnittstelle zur Anbindung von DDR3L-1600 mit 32 Bits. Dazu kommen noch Videoausgangs- (vier Leitungen x 1-LVDS-Kanal, ein digitaler Kanal) und -eingangskanäle (vier Leitungen x 1-MIPI-CSI2-Kanäle, zwei digitale Kanäle), zwei CAN-FD-Schnittstellen, ein Ethernet-AVB-Interface und ein FlexRay-Interface mit zwei Kanäle. Da der integrierte ISP das Rohbild der Frontkamera verarbeitet und die Bildqualität für die nachgelagerte Bildverarbeitung aufbereitet, ist kein zusätzlicher externer ISP notwendig. Zur Fertigung dieser SoC nutzt Renesas einen 28-nm-Prozess.
Der R-Car V3M ermöglicht NCAP-Features wie das Erkennen von Verkehrszeichen, Fahrspuren, Fußgängern und anderen Fahrzeugen in Echtzeit oder Funktionen wie automatisierte Notbremsung. Trotz der hohen Rechenleistung und hoher funktionaler Sicherheit hat das SoC einen geringen Leistungsverbrauch und ermöglicht die Installation in Frontkameras direkt an der Windschutzscheibe.
Muster des R-Car V3M SoCs sind ab Dezember 2017 verfügbar. Der Start der Serienfertigung ist für Juni 2019 geplant.