Zudem ist es TSC über die vergangenen Jahre gelungen, Spezialisten auf dem Gebiet der Gehäusetechnik von Markbegleitern zu gewinnen, die sich nun verstärkt auf die Entwicklung und Optimierung neuer Optionen konzentrieren.
Zwischenzeitlich hat sich TSC sogar die Kompetenz erarbeitet, über zielgerichtete Weiterentwicklung der Produkte direkt Eingang als einer der führenden Hersteller zu finden. So hat das Unternehmen 2013 für eines der ersten On-Board-Charger-Projekte weltweit einen nach AEC-Q101 qualifizierten Brückengleichrichter angeboten. »Dieses Projekt wurde sowohl für unseren Kunden als auch für uns zum Erfolg. Das ist der Durchbruch gewesen, denn nun wurde eine Vielzahl an Kunden auf uns sowie unsere technischen Möglichkeiten aufmerksam«, so Welter.
Und noch etwas zeigt dieses Beispiel. TSC ist nicht mehr nur auf dem Gebiet der diskreten Halbleiter aktiv, sondern erweitert das bestehende Produktportfolio unter anderem auch mit Power-Management-ICs, die komplementär zu den Dioden, MOSFETs und Gleichrichtern sind.
Durch die Ausweitung der Produktpalette auf LED-Treiber hat sich das Unternehmen weitere Kompetenz im Bereich Systemwissen angeeignet. »Sie erfordern einen hohen Beratungsaufwand. Der Vorteil ist, dass wir so einen Großteil der gesamten Bill of Material abdecken können«, fasst Sloup die Veränderung zusammen.
Allerdings unterscheidet sich dieser Markt deutlich vom Automotive-Segment. Denn die Lebenszyklen der Produkte sind viel kürzer, weshalb auch die Entwicklungszeiten deutlich schneller sein müssen. Es käme also darauf an, sehr zügig auf die Bedürfnisse der Anwender zu reagieren. »Genau hier liegt wegen der flachen Hierarchie innerhalb unserer Organisation eine unserer besonderen Stärken.«, so Sloup. Zudem hat TSC im Bereich der MOSFETs sehr stark aufgerüstet und konnte aufgrund des schon angesprochenen Konzentrationsprozesses im Markt Mitarbeiter gewinnen, die zur kontinuierlichen Weiterentwicklung und Verbesserung der Bauteile beitragen.
Trotz der sehr positiven Entwicklung in den Bereichen Automotive und Industrie bietet TSC auch viele Lösungen für Konsumelektronik und Lighting-Anwendungen an. »Dies ist wichtig, damit wir uns langfristig breit aufstellen und das Risiko minimieren können, falls die Nachfrage in einem Segment überraschend stark rückläufig sein sollte«, konstatiert Welter.
Deshalb blickt Welter optimistisch in die nahe Zukunft. »TSC Europa konnte über die vergangenen drei Jahre ein zweistelliges Wachstum realisieren. Alles spricht dafür, dass wir auch in den kommenden Jahren überdurchschnittlich wachsen können und auch personell expandieren werden«.
Taiwan Semiconductor Co. Ltd.
Auf einen Blick
1979 hatte Arthur Wang die Taiwan Semiconductor Co. Ltd. in Taiwan gegründet und ist seitdem CEO des Unternehmens. Zu den Produkten von TSC gehören Gleichrichterdioden, Brückengleichrichter, TVS- und Zenerdioden, MOSFETs sowie Transistoren im Allgemeinen. Außerdem fertigt TSC Kleinsignal-Produkte sowie LED-Treiber, LDOs, Schaltreger-ICs, ULDO-Treiber-ICs und Spannungsreferenzen.
Zur gesamten TSC-Gruppe gehören außerdem noch die Druckersparten TSC Auto ID Technology Co., Ltd. sowie die Printronix Auto ID, für die ebenfalls Ladislav Sloup sowie Amine Soubai (neuer Geschäftsführer seit Ende 2017) in Europa verantwortlich sind.
2017 erzielte die TSC-Gruppe einen weltweiten Umsatz von 295 Millionen US-Dollar, davon 174 Millionen US-Dollar alleine mit Halbleitern. Insgesamt arbeiten ca. 3000 Beschäftigte für die TSC-Gruppe, rund 1800 davon für den Bereich Halbleiter. 2018 wird der Umsatz voraussichtlich bei 340 Millionen US-Dollar landen, wobei rund 190 Millionen US-Dollar mit dem Vertrieb von Halbleitern erzielt werden.
Die Taiwan Semiconductor Europe GmbH wurde 2002 von Ladislav Sloup gegründet. Das Unternehmen beschäftigt heute 25 Mitarbeiter, Tendenz stark steigend. Neben der Zentrale in Deutschland gibt es zwischenzeitlich auch Niederlassungen in Frankreich und UK.