Verifikation von Mixed-Signal-ICs

Schneller mit digitalen Methoden

11. Juli 2022, 15:00 Uhr | Harry Schubert
© Siemens

Bis zu zehnmal schneller arbeitet die neue Verifikationssoftware Symphony Pro für Mixed-Signal-ICs von Siemens. Sie erweitert die Fähigkeiten der bisherigen Symphony-Verifikationssoftware indem sie innovative digitale Verifikationsmethoden und Accellera unterstützt.

Zur Bewältigung der Herausforderungen bei der Verifikation komplexer Mixed-Signal-ICs und -SoCs (Systems on Chip) hat Siemens Digital Industries Software seine Verifikationssoftware Symphony um Symphony Pro erweitert. Damit lassen sich die neuen und fortschrittlichen standardisierten Verifikationsmethoden von Accellera durch ein leistungsstarkes, umfassendes und intuitives visuelles Debug-Cockpit unterstützen. Im Vergleich zu herkömmlicher Verifikationssoftware sollen Halbleiterhersteller mit Symphony Pro eine Produktivitätssteigerung bis auf das Zehnfache erzielen können.

SoCs der nächsten Generation aus den Bereichen Automobiltechnik, Bildverarbeitung, IoT, 5G sowie Computer- und Speichertechnik führen zu einer starken Nachfrage nach immer besseren analogen und Mixed-Signal-Schaltungen, integriert in den SoCs. Mixed-Signal-ICs erlangen eine immer stärkere Verbreitung – sei es bei der Integration der analogen Signalverarbeitungsstufen mit dem Digital-Front-End (DFE) in 5G-Massiv-MIMO-Mobilfunkstationen, in digitalen HF-Sampling-A/D-Umsetzern für Radarsysteme, in Bildsensoren, bei denen analoge Pixel-Ausleseschaltungen mit einer digitalen Bildsignalverarbeitung kombiniert werden, oder in Rechenzentren zur Bereitstellung von PAM4-Signalen. In all diesen Anwendungen können Mixed-Signal-Schaltungen die Stromaufnahme, den Flächenbedarf und die Kosten verringern – und gleichzeitig die Leistung verbessern.

Paradigmenwechsel hin zu digitalen Methoden

Ravi-Subramanian von Siemens-EDA
Ravi Subramanian, Senior Vice President IC Verification bei Siemens Digital Industries Software: »Unsere Kunden entwickeln den Stand der Technik bei Mixed-Signal-SoC-Designs innerhalb eines breiten Anwendungsbereichs schnell weiter. Im Rahmen dieses Prozesses erhöhen sie ständig die Anforderungen an neue Innovationen in den EDA-Tools, die zum Entwurf, zur Verifikation und zur Validierung solcher Chips erforderlich sind. Wir freuen uns, mit Symphony Pro eine Plattform bereitstellen zu können, die unsere bewährten AFS-, Questa- und Visualizer-Techniken kombiniert und auf Basis einer einheitlichen Mixed-Signal-Verifikationslösung unseren Kunden die Möglichkeit gibt, entscheidende Wettbewerbsvorteile umzusetzen.«
© Mentor_Siemens EDA

Die zunehmende Anwendung digitaler Steuerungs-, Kalibrierungs- und Signalverarbeitungstechniken in modernen Mixed-Signal-SoCs führt zu einem Paradigmenwechsel bei der Methodik der Mixed-Signal-Verifikation hin zu Ansätzen mit immer stärkerer digitaler Orientierung. So erweitert Symphony Pro – das auf den Verifikationsprogrammen Symphony und Questa von Siemens aufbaut – den Einsatz von Low-Power-Techniken, die auf den Industriestandards Universal Verification Methodology (UVM) und Unified Power Format (UPF) basieren, auf den Mixed-Signal-Bereich.

In modernen Mixed-Signal-SoCs sind analoge Schaltkreise zusammen mit Logik-Gattern integriert, die mit sehr hohen Taktfrequenzen arbeiten. Dieser hochfrequente bidirektionale Signalfluss an der Grenze zwischen Analog- und Digitalwelt erweitert die Möglichkeiten manueller Debug-Verfahren und hat einen Einfluss auf die gesamte Entwicklungszeit bis das gewünschte Ergebniss erzielt werden kann. Die Visualizer-MS-Umgebung von Symphony Pro bietet IC-Entwicklern eine umfassende Analyse und Automatisierung kombiniert mit Benutzerfreundlichkeit, um eine hohe Produktivität zu erzielen.


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