Am 14. Januar 2025, zugleich auch dem 180. Geburtstag der DPG, starteten die Aktivitäten des Quantenjahrs in Deutschland mit einer öffentlichen Veranstaltung an der Humboldt-Universität zu Berlin. Rund 450 Teilnehmende waren vor Ort, fast 400 weitere im Livestream.
Zahlreihe Veranstaltungen finden Quantenjahr 2025 in Deutschland statt, denn vor 100 Jahren wurden viele Grundlagen gelegt, auf deren Basis die Quantentheorie die Physik und unser aller Leben revolutionierte.
»Die Erweiterung der klassischen Mechanik hin zur Quantenmechanik war sicher kein Quantensprung, denn Quantensprünge sind sehr, sehr klein, sondern ein wahrer Erkenntnis-Sprung: Die Art, wie hier wissenschaftliches Neuland betreten und gewonnen wurde, war schlichtweg revolutionär«, erklärte DPG-Präsident Klaus Richter zum offiziellen Start des Quantenjahres an der Humboldt-Universität zu Berlin. Dort gab er einen Ausblick auf die Quantenaktivitäten in Deutschland und eine Auswahl bevorstehender Veranstaltungen für die Öffentlichkeit.
»Das Quantenjahr 2025 ist eine Gelegenheit, die Errungenschaften der Vergangenheit zu feiern und den Blick auf die Zukunft zu richten – und es ist eine Einladung an alle, sich mit den faszinierenden Konzepten der Quantenmechanik auseinanderzusetzen«, sagte Christoph Schneider, Vizepräsident für Forschung der Humboldt-Universität zu Berlin. Er stellte das Netzwerk der bestehenden Quantenforschung in Berlin vor. In einem hochkomplexen Feld wie der Quantenforschung seien die Zusammenarbeit und der Austausch von Ideen der Schlüssel zum Erfolg.
»Experimente an einzelnen Photonen, das hätte selbst ein Pionier der Quantentheorie 1925 nach den Worten von Wolfgang Ketterle, Nobelpreisträger für Physik, noch für völlig unmöglich gehalten. »Nun ist es eine große Errungenschaft der Quantenwissenschaften, dass wir es geschafft haben, Experimente an einzelnen Photonen zu machen, an einzelnen Atomen und auch die Atome in einem einzelnen Quantenzustand zu haben.« Als weiteres Beispiel erklärte er die Unterschiede zwischen früheren analogen Rechnern und der heutigen Entwicklung zu Quantencomputern und erläuterte deren auf QuBits basierender Funktionsweise – am Beispiel von roten und blauen Socken.
Die wissenschaftliche Abendveranstaltung »Quantum Legacies: Grappling with Quantum Theory over a Turbulent Century« fand im Magnus-Haus Berlin statt. Wissenschaftshistoriker David Kaiser erläuterte in seinem Festvortrag die Umstände und Kontexte der Physik im 20. Jahrhundert, die auch durch den kalten Krieg, Faschismus und nukleare Bedrohungen geprägt waren. Dabei legte er den Fokus auch auf das Zusammenspiel der Generationen, da damals besonders junge Physiker – gerade Mitte zwanzig wie heutige Studierende und Promovierende – die Entwicklung der Quantenmechanik maßgeblich geprägt haben. Diese Veranstaltung stand unter der Schirmherrschaft des Fachverbands Geschichte der DPG und der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin.