Dass Steckverbinder für Stöße und Vibrationen anfällig sind, kann man auf zwei Arten lösen: Entweder verwendet man einen robuster ausgelegten Steckverbinder mit einer besseren und stärkeren Kontakttechnik wie den Industrial Mini I/O, oder man setzt auf die kontaktlose Übertragung. Für letzteren Fall gibt es ein relativ neues und bald erhältliches »Steckverbinder«-System unter dem Namen »Ariso Contactless Technology« [3], bei dem eine kabelgebundene, aber doch berührungslose Hybridtechnik zum Tragen kommt (Bild 2). Ariso basiert auf der kontaktlosen Übertragungstechnik für Daten und Strom, die über kürzere Entfernungen und ohne direkten Kontakt relativ einfach realisierbar ist. Diese Art der berührungslosen Anbindung stellt eine neuartige Option zu vollverkabelten Lösungen dar, die nicht nur weniger durch raue Industrieumgebungen mit Wasser, Staub oder Vibrationen beeinträchtigt wird, sondern auch zuverlässig Strom, Daten und Signale überträgt. Und selbstverständlich kann es bei Ariso zu keinen Mikrounterbrechungen kommen.
Trotz deutlicher technischer Fortschritte wird die hauptsächliche Herausforderung für alle neuen Industriesteckverbinder sein, das neue Stecksystem unter den anerkannten Standards zu etablieren, die durch die verschiedenen Normenausschüsse und -organe definiert werden. Davon abgesehen wird der RJ45 als der gegenwärtige Standard für Industrial-Ethernet nicht so einfach zu ersetzen sein. Letztendlich wird es ein »Überleben der am besten Angepassten« geben, wobei die Fähigkeit der verschiedenen Industriesteckverbinder, sich an die verändernden Anforderungen anzupassen – inklusive Normung und Standardisierung –, der Schlüssel für den zukünftigen Erfolg in industriellen Anwendungen sein wird, wodurch sich die Chancen des De-facto-Standards RJ45 nicht gerade verbessern.
Über den Autor:
Gijs Werner ist Strategic Marketing Manager, zuständig für den Industriezweig »Automation und Steuerung« bei TE Connectivity.