Würth Elektronik eiSos

Eng umschlungene, gekoppelte Induktivitäten

19. Februar 2019, 11:00 Uhr | Ralf Higgelke
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Einfluss der Streukapazitäten

Neben der Streuinduktivität gibt es in einer realen Komponente auch zwei Arten von Streukapazitäten. Zum einen ist da die Koppelkapazität zwischen den beiden Wicklungen. Sie lässt sich als Plattenkondensator zwischen den beiden Wicklungen modellieren und wird daher auch als Wicklungskapazität bezeichnet. Sie lässt sich reduzieren, indem man den Abstand zwischen den Wicklungslagen erhöht oder die Oberfläche der Wicklungen verringert. Beide Maßnahmen führen jedoch dazu, dass die Streuinduktivität steigt. 

Zum anderen ist da die parasitäre Kapazität zwischen den Windungen, die sich Windung für Windung einstellt und mit jeder Windung zunimmt. Sie lässt sich durch verschiedene Wicklungstechniken und teilweise durch Verwendung eines isolierten Drahts reduzieren, dessen Isolation eine niedrige Dielektrizitätskonstante hat. Einige mögliche Wicklungskonstruktionen sind am Beispiel der Serie WE-DD von Würth Elektronik eiSos dargestellt (Bild 8).

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Bild 8: Mögliche Wicklungskonstruktionen gekoppelter Induktivitäten am Beispiel der WE-DD von Würth Elektronik eiSos.
© Würth Elektronik eiSos

Die bifilar gewickelten Induktivitäten (Bilder 8a und 8c) haben kein exaktes Längen- und damit Übersetzungsverhältnis von 1:1, da für die Verbindung eine zusätzliche 90-Grad-Umdrehung (1/4 einer Umdrehung) zum Anschluss-Pin hinzugefügt werden muss. Die bifilare Wicklung sorgt jedoch für eine enge gegenseitige Kopplung zwischen den Wicklungen, hat aber den Nachteil, dass die Kapazitäten zwischen den Windungen höher werden, sodass die Resonanzfrequenz sinkt. Die Induktivitäten mit gekreuzten Wicklungen (Bilder 8b und 8d) haben separate Schichten für jedes Wicklungspaket und somit ein genaues Windungsverhältnis von 1:1, sodass die Streuinduktivität geringer ist. Aufgrund der getrennten Wicklungspakete ist die Kapazität zwischen den Wicklungen geringer, aber auch die gegenseitige Kopplung.

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Gekoppelte Induktivitäten, die bei Würth Elektronik eiSos verfügbar sind.
© Würth Elektronik eiSos

Gekoppelte Induktivitäten bei Würth Elektronik

Bild 9 zeigt einige gekoppelte Induktivitäten, die bei Würth Elektronik eiSos verfügbar sind. Das Sortiment reicht von Ausführungen mit sehr hohem Kopplungsfaktor bis hin zu Serien für hohe Ströme und/oder Spannungen. Diese Produkte wurden entsprechend angepasst, um dauerhaft hohen Spannungen standzuhalten, indem je nach Isolationsanforderung vollisolierter Draht (FIW, Fully Insulated Wire) oder dreifach isolierter Draht (TIW, Triple Insulated Wire) zum Einsatz kommt. Auch Versionen mit unterschiedlichen Übersetzungsverhältnissen und unterschiedlichen Drahtstrukturen sind erhältlich.


  1. Eng umschlungene, gekoppelte Induktivitäten
  2. Einfluss der Streuinduktivität
  3. Einfluss der Streukapazitäten

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