Revolution bei passiven Bauelementen

Graphen-basierte Ultrakondensatoren

10. Juli 2015, 10:05 Uhr | Engelbert Hopf
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Graphen als Wundermittel im Elektronikbereich

Im Vergleich zu Batterielösungen bestechen Ultrakondensatoren vor allem durch die schnelle Ladung und Entladung der Zellen. Dafür sind im Allgemeinen weniger als 60 s notwendig. Gegenüber einer Lithium-Ionen-Batterie mit 1 kW/kg weist der Ultrakondensator eine Power-Density von 60 kW/kg auf. Große Unterschiede gibt es auch beim Thema Zyklen-Lebensdauer: Lithium-Batterien bewegen sich bei etwa 2000 Zyklen, Ultrakondensatoren bei 1 Million. Nur in einem Punkt schneiden die die Ultrakondensatoren gegenüber Lithium-Ionen-Batterien schlecht ab, und das ist die Energiedichte. Vor dem Hintergrund dieser Eigenschaften verwundert es denn auch nicht, dass Tesla-Chef Elon Musk davon ausgeht, dass Ultrakondensatoren langfristig die Batterie im Elektroauto ablösen werden.

Graphen gilt seit seiner Entdeckung als Wundermittel für viele Anwendungen im Elektronikbereich. Das Spektrum reichte dabei von Speicherchips bis zu Batterielösungen. Im Massenmarkt angekommen sind Graphen-basierte Lösungen bislang aber nicht. »Unsere Ultrakondensatoren werden das ändern, und den Durchbruch bringen«, verspricht Skeleton-CEO Madiberk, »wir nutzen dazu die Stärke des Graphens, um die Leistung der Ultrakondensatoren weiter zu verbessern«.

Ein Konzept, dass offenbar auch die Investoren überzeugt hat. Vor kurzem hat Skeleton Technologies erfolgreich seine dritte Finanzierungsrunde abgeschlossen und dabei 9,8 Millionen Euro eingesammelt. Insgesamt haben drei Investoren bislang 18,9 Millionen Euro in das estländische Startup investiert. Das Geld der jüngsten Finanzierungsrunde soll nach den Worten von Madiberk vor allem in den Aufbau der geplanten Fertigungskapazitäten im sächsischen Radeberg fließen. Produktionsbeginn soll dort noch im nächsten Jahr sein.

Bis dahin wird Skeleton Technologies Forschung und Entwicklung in Viimsi, in der Nähe von Tallinn vorantreiben. Dort entstehen auf einer Produktionsfläche von 1000 m2 auch die bisher erhältlichen Produkte des Unternehmens. Welches Potenzial in den Graphen-basierten Ultrakondensatoren noch steckt, machte der kürzlich bestellte neue CTO des Unternehmens Dr. Volker Dudek klar: »Unsere Technologie-Roadmap sieht bis 2020 eine Verdoppelung der Energiedichte auf 20 Wh/kg vor«.

Am Jahr 2020 orientiert sich auch CEO Madiberk, wenn er bis dahin ein Umsatzvolumen für Skeleton Technologies von 150 Millionen Dollar anvisiert. Nach Einschätzungen führender Marktanalysten wird der Weltmarkt für Ultrakondensatoren 2020 bei rund 3,5 Milliarden Dollar liegen.


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