Anleger klagen gegen Daimler

Schadensersatz von 896 Millionen Euro gefordert

8. Januar 2020, 10:20 Uhr | dpa | Stefanie Eckardt
Anleger haben gegen Daimler Schadenersatzklagen im Zusammenhang mit möglichem Dieselabgasbetrug eingereicht. Die Kläger fordern vom Automobilhersteller einen Schadensersatz von 896 Millionen Euro.
© Marijan Murat | dpa

Anleger haben gegen Daimler Schadenersatzklagen im Zusammenhang mit möglichem Dieselabgasbetrug eingereicht. Die Tübinger Kanzlei Tilp teilte mit, sie sei von 219 institutionellen Investoren mit einer Klage beauftragt worden, die gesamte Schadenersatzforderung belaufe sich auf 896 Millionen Euro.

Diesen Artikel anhören

Zu den klagenden Investoren gehören den Angaben zufolge unter anderem Banken, Versicherungen und Pensionsfonds aus Deutschland, anderen EU-Staaten, Nordamerika, Asien und Australien. Eine Sprecherin des Landgerichts Stuttgart bestätigte auf Anfrage den Eingang der Klage.

Tilp erklärte, man werfe Daimler vor, kapitalmarktrechtliche Pflichten verletzt zu haben. Der Autobauer habe die Verwendung von illegalen Abschalteinrichtungen in seinen Diesel-Fahrzeugen sowie die hiermit verbundenen Risiken und Kosten dem Kapitalmarkt verschwiegen und die Investoren über die wahren Umstände getäuscht.

Bei Daimler hieß es auf Anfrage: »Wir halten die uns bekannten Klagen für unbegründet und werden uns gegen die Vorwürfe mit allen juristischen Mitteln verteidigen – gegebenenfalls auch in einem etwaigen Musterverfahren.«

Bisher fordern Volkswagen-Investoren nach dem Kapitalanleger-Musterverfahrensgesetz (KapMug) Schadenersatz in Milliardenhöhe für Kursverluste nach Bekanntwerden des Dieselbetrugs. Anleger werfen dem Management des Volkswagens-Konzerns und der Porsche-Dachgesellschaft PSE vor, sie zu spät über die finanziellen Risiken der im September 2015 bekanntgewordenen Abgasmanipulationen informiert zu haben. Dieser milliardenschwere Anlegerprozess kam bisher nur schleppend voran.


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Daimler AG

Weitere Artikel zu dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH

Weitere Artikel zu Volkswagen AG

Weitere Artikel zu Porsche AG