Vielversprechende Konzepte zur Erhöhung der elektrischen Reichweite beruhen auf der Kenntnis der vorausliegenden Fahrstrecke. Informationen über Steigungen und Gefälle der über mehrere Kilometer vorausliegenden Fahrstrecke können eine wesentliche Eingangsgröße für ein intelligentes Energie-Management darstellen. Der Elektromotor kann bei einer Bergauffahrt den Verbrennungsmotor mit deutlich mehr Leistung unterstützen und damit Kraftstoff einsparen, wenn aufgrund der Topologie der Strecke eine spätere Energierückgewinnung absehbar ist.
Strategien zur Regelung der Kühlleistung und der Nebenaggregate stellen weitere Beispiele in diesem Zusammenhang dar. Grundlage dieser Systeme ist die Vorausschau auf weit vorausliegende Streckenbereiche durch Auswertung digitaler Straßenkarten oder durch die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Umwelt über WLAN oder Mobilfunk. Diese Entwicklungstrends stellen besondere Anforderungen an die verwendeten RCP-Werkzeuge. Offene Schnittstellen wie USB, Ethernet, Bluetooth oder WLAN werden benötigt und zusätzliche Anwendungen wie Telematik, digitale Straßenkarten oder kamera-gestützte Objekterkennung basieren sehr häufig auf PC-Plattformen mit Betriebssystemen wie Windows und Linux. Für diese Anwendungsfälle kann die MicroAutoBox II um eine integrierte Embedded-PC-Einheit erweitert werden (Bild 4).
Die Kommunikation zwischen Embedded-Controller- und Embedded-PC-Einheit erfolgt über UDP/IP-Ethernet, und der intern verbaute Gbit-Ethernet-Switch garantiert, dass der Bedienrechner beide Einheiten gleichzeitig über ein und dasselbe Ethernet-Kabel ansprechen kann. Standardmäßig ist die Embedded-PC-Erweiterung mit einem passiv gekühlten, auf geringen Leistungsbedarf ausgelegten Intel-Atom-Prozessor mit 1,6 GHz Taktfrequenz und 2 Gbyte RAM bestückt, der sich auf einem mechanisch fest arretierten COM-Express-Modul befindet. Durch das Modulkonzept besteht die Möglichkeit, alternative Embedded-PC-Prozessoren zu verwenden. Unterstützt wird das Betriebssystem Windows 7, optional steht auch Linux zur Verfügung. Frontseitig stehen USB- und Ethernet-Schnittstellen zur Verfügung. Durch den internen PCIe-MiniCard-Steckplatz und den rückseitig zugänglichen ExpressCard-Einschub lässt sich die Embedded-PC-Einheit um WLAN, GSM/UMTS oder FireWire-Module erweitern und an Kundenwünsche anpassen.