Langzeit-Evolution im Auto

LTE als Basis für innovative Datendienste im Automobil

29. September 2011, 10:23 Uhr | Von Dr. Oliver Klemp, Dr. Peter Fertl und Thomas Krauß
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 3

Breitbandanbindung spart Prozessorleistung

Bild 3. Dimension einer typischen Automobilantenne im Vergleich zur Wellenlänge bei LTE-Frequenzen.
Bild 3. Dimension einer typischen Automobilantenne im Vergleich zur Wellenlänge bei LTE-Frequenzen.

Weltweit werden unterschiedliche Übertragungsfrequenzen betrachtet. Diese liegen in Deutschland im 800-MHz- (832 MHz – 862 MHz) und im 2,6-GHz-Frequenzbereich (2,5 GHz – 2,69 GHz) . Die Funkfrequenzen um 800 MHz unterliegen der Frequenzregulierung über die so genannte Digitale Dividende. Diese ermöglicht eine Internet-Breitbandanbindung des ländlichen Raumes durch Verwendung der im Rahmen der Digitalisierung des analogen Rundfunks frei gewordenen Übertragungsbandbreiten. Aus Automotive-Sicht ist insbesondere die Integration mehrerer Antennenstrukturen bei 800 MHz eine Herausforderung: Um maximale Übertragungsqualität zu garantieren, muss zwischen den Einzelantennen auf Fahrzeugseite eine ausreichende Entkopplung bestehen, die über den gegenseitigen Abstand zwischen den Strahlern erreicht werden kann. Bei der Betrachtung der Abmessungen für typische Antennenstandorte am Fahrzeug, wie der Dachantenne in Bild 3, wird deutlich, dass die geometrischen Abmessungen bezogen auf die Betriebswellenlänge stark eingeschränkt sind.

Die Verfügbarkeit einer breitbandigen Kommunikationsanbindung ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit der gesamten On-Board-Architektur. Die Gesamtleistung des Systems, das im Fahrzeug traditionell in Form eines On-Board-Systems umgesetzt ist, wird dadurch skalierbar bzw. während des Betriebs konfigurierbar. Zukünftig wird durch die verfügbare Kommunikationsbandbreite im Fahrzeug ein weiterer Freiheitsgrad zum Aufwiegen von Prozessorleistung der On-Board-Architektur bereitgestellt. Als Ausgleich kann damit fehlende Prozessorleistung, z.B. über eine dezentral bereitgestellte Rechenkapazität in Form eines Backends, ergänzt bzw. ersetzt werden. Unter dem Stichwort Cloud Computing lässt sich die Komplexität zukünftiger On-Board-Systeme nachhaltig reduzieren, insofern die Fahrzeuge über ausreichende Kom-munikationsbandbreiten verfügen.

 

 


  1. LTE als Basis für innovative Datendienste im Automobil
  2. Bis zu 100 Mbit/s durch LTE
  3. Effiziente Nutzung drahtloser Kommunikationsdienste
  4. Breitbandanbindung spart Prozessorleistung
  5. Koexistenz von UMTS und LTE
  6. On-Board-Zielarchitektur
  7. Testergebnisse im LTE-Live-Netz
  8. Vielversprechende LTE-Messergebnisse
  9. Applikationsbeispiele und Nutzungsszenarien
  10. LTE bietet auch für Netzbetreiber Vorteile
  11. Die Autoren

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu BMW AG