Weltweit werden unterschiedliche Übertragungsfrequenzen betrachtet. Diese liegen in Deutschland im 800-MHz- (832 MHz – 862 MHz) und im 2,6-GHz-Frequenzbereich (2,5 GHz – 2,69 GHz) . Die Funkfrequenzen um 800 MHz unterliegen der Frequenzregulierung über die so genannte Digitale Dividende. Diese ermöglicht eine Internet-Breitbandanbindung des ländlichen Raumes durch Verwendung der im Rahmen der Digitalisierung des analogen Rundfunks frei gewordenen Übertragungsbandbreiten. Aus Automotive-Sicht ist insbesondere die Integration mehrerer Antennenstrukturen bei 800 MHz eine Herausforderung: Um maximale Übertragungsqualität zu garantieren, muss zwischen den Einzelantennen auf Fahrzeugseite eine ausreichende Entkopplung bestehen, die über den gegenseitigen Abstand zwischen den Strahlern erreicht werden kann. Bei der Betrachtung der Abmessungen für typische Antennenstandorte am Fahrzeug, wie der Dachantenne in Bild 3, wird deutlich, dass die geometrischen Abmessungen bezogen auf die Betriebswellenlänge stark eingeschränkt sind.
Die Verfügbarkeit einer breitbandigen Kommunikationsanbindung ist entscheidend für die Leistungsfähigkeit der gesamten On-Board-Architektur. Die Gesamtleistung des Systems, das im Fahrzeug traditionell in Form eines On-Board-Systems umgesetzt ist, wird dadurch skalierbar bzw. während des Betriebs konfigurierbar. Zukünftig wird durch die verfügbare Kommunikationsbandbreite im Fahrzeug ein weiterer Freiheitsgrad zum Aufwiegen von Prozessorleistung der On-Board-Architektur bereitgestellt. Als Ausgleich kann damit fehlende Prozessorleistung, z.B. über eine dezentral bereitgestellte Rechenkapazität in Form eines Backends, ergänzt bzw. ersetzt werden. Unter dem Stichwort Cloud Computing lässt sich die Komplexität zukünftiger On-Board-Systeme nachhaltig reduzieren, insofern die Fahrzeuge über ausreichende Kom-munikationsbandbreiten verfügen.