Seit 2011 hat das ika der RWTH Aachen University mit Hilfe verschiedener Partner an der Entwicklung einer Fahrzeugplattform mit offenen Schnittstellen gearbeitet. Jetzt konnte die Plattform SpeedE präsentiert werden, die als Simulationsmodell, als Fahrzeugkabine (Mock-up) zur Nutzung im Fahrsimulator sowie als reales, voll funktionsfähiges Fahrzeug existiert.
Das Ziel des Projektes des ika war es, ein Fahrzeugkonzept zu schaffen, in dem das funktionale Potenzial der Vernetzung von Einzelradlenkung, Einzelradbremse und elektrischen Antrieben konsequent umgesetzt und bewertet werden kann. So verfügt der SpeedE als eines der wichtigsten Merkmale über eine durch Sidesticks gesteuerte Steer-by-Wire-Vorderachse, die Lenkeinschläge bis zu 90° ermöglicht und so ein Wenden auf engstem Raum erlaubt. Der Antrieb besteht aus zwei Elektromotoren, die jeweils ein Hinterrad antreiben, so dass eine radindividuelle Antriebsmomentverteilung möglich ist. Die Vernetzung dieser Systeme ermöglicht es zudem, diese deutlich zu vereinfachen, weil sie im Fehlerfall funktional voneinander profitieren können. Das funktionale Sicherheitskonzept umfasst auch ein separates 48-V-Bordnetz mit einer Crash-deformierbaren Batterie, aus der unter anderem die beiden Lenksysteme gespeist werden.
Die SpeedE-Plattform wird bereits heute in interdisziplinären Forschungsvorhaben als Innovationsträger und Validierungsplattform eingesetzt. Sie steht darüber hinaus für bilaterale Projekte zur Verfügung.