Vom Motorenhersteller Deutz hat Mahle einen Serienauftrag für die Entwicklung von Komponenten für Wasserstoffmotoren erhalten. Es handelt sich um Power Cell Units, also Einheiten aus Kolben, Kolbenringpaket und Kolbenbolzen, die Deutz ab Ende 2024 in stationäre Wasserstoffmotoren einbauen will.
Weitere Anwendungen im Off-Highway-Sektor, wie beispielsweise Land- und Baumaschinen, sind geplant. Die neuen Motoren lassen sich mit regenerativ erzeugtem Wasserstoff klimaneutral betreiben, da bei der Verbrennung des Wasserstoffs kein CO2 entsteht. Mahle arbeitet bereits seit Jahren an Motorsystemen für Wasserstoff und weitere klimaneutrale Kraftstoffe. Dieses Know-how bringt der Stuttgarter Technologiekonzern in das Deutz-Projekt ein.
Für den Einsatz im Wasserstoffmotor hat Mahle den Aluminiumkolben und das Kolbenringpaket aus der klassischen Dieseltechnologie adaptiert und weiterentwickelt. Bei der Wasserstoffverbrennung liegt eine wesentliche Herausforderung darin, das Optimum zwischen dem Gasgemisch, das beim Verbrennungsvorgang in das Kurbelgehäuse gedrückt wird, und dem Ölverbrauch zu finden. Die Zuverlässigkeit der Wasserstoff-Komponenten hat der Technologiekonzern bereits umfassend in unterschiedlichsten Motorklassen nachgewiesen.
»Wir sehen Wasserstoff als wichtigen Baustein für eine nachhaltige Mobilität, besonders im Nutzfahrzeugsektor. Dieses Projekt mit Deutz ist ein Meilenstein mit Leuchtturmeffekt, denn es zeigt, dass es neben der Elektrifizierung weitere technologische Hebel gibt, Klimaneutralität zu erreichen«, sagt Arnd Franz, Vorsitzender der Mahle-Konzern-Geschäftsführung und CEO.
»Um die Welt in Bewegung zu halten, brauchen wir verschiedene technologische Optionen. Wie ein klimaneutraler Bagger oder Mähdrescher aussehen wird, ist noch offen. Für Motoren, die ständig im Einsatz sind und große Lasten bewegen, sind mehrere Optionen möglich. Eine davon ist der Wasserstoffmotor«, betont Dr. Sebastian C. Schulte, Vorstandsvorsitzender von Deutz. »Mit Mahle haben wir nun einen starken Partner, der uns dabei hilft, Ende 2024 in die Serienproduktion unserer Wasserstoffmotoren einzusteigen.«
Bereits im März 2021 hat der Technologiekonzern am Standort Stuttgart auf 1.400 Quadratmetern Fläche ein neues Prüfzentrum für Wasserstoff-Anwendungen in Betrieb genommen.