Die Allianz Wasserstoffmotor sieht Wasserstoffmotoren als Alternative zum batterieelektrischen und Brennstoffzellenantrieb in allen größeren Märkten vor dem Durchbruch. Mahle sieht sich hierfür gerüstet.
»Wasserstoff ist ein wichtiger Hebel zur Dekarbonisierung. Er hat das Potenzial, viele Nutzfahrzeuge besonders schnell klimaneutral zu machen«, sagte Mahle-CEO Arnd Franz bei der Veranstaltung »Wasserstoff Motor Live«, die die Allianz Wasserstoffmotor am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) ausrichtete. Mahle ist Mitglied der Allianz und zählt zu den 20 Partnern aus der Automobilindustrie, die im Rahmen der Veranstaltung ihre Produktinnovationen rund um Wasserstoff präsentierten.
In einem Impulsvortrag betonte Franz, dass Wasserstoff insbesondere im Transportgewerbe die Alternative zum rein elektrischen Antrieb sei, denn die Gesamtkosten für die Flottenbetreiber seien hier der maßgebliche Faktor.
»Um die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, brauchen wir innovativen Wettbewerb und keine ideologisch geprägten Technikvorgaben. Die Mobilitätsbedürfnisse für Personen und Güter sind enorm vielfältig. Deshalb sollten wir in Vielfalt der Technologien denken. Ein technologieoffener Wettbewerb der Ideen und Konzepte ist der schnellste und vielversprechendste Weg zur Klimaneutralität«, erklärte der Mahle-Chef. In den laufenden politischen Beratungen zur Fortschreibung der EU CO2-Flottenziele für schwere Nutzfahrzeuge müsse neben der Elektrifizierung auch das Potenzial von Wasserstoff und erneuerbaren Kraftstoffen umfassend genutzt werden.
»Mahle ist bereit für den Wasserstoffmotor«, bekräftigte Franz. Bald würden die ersten Produkte im Serieneinsatz bei Bau- und Landmaschinen hierfür den Beweis antreten. Viele Komponenten und Produkte von Mahle seien bereits heute für Wasserstoff nutzbar. Der einsatzfähige Wasserstoffmotor sei ein Signal für den Aufbau einer Wasserstofftankstelleninfrastruktur in Europa, der zeitnah starten müsse, um die Technologie auf die Straße zu bringen. Wasserstoffmotoren auf der Straße können der Wegbereiter für eine leistungsfähige und flächendeckende Tankinfrastruktur auch für Brennstoffzellenfahrzeuge sein.
In seinem Wasserstoff-Prüfzentrum in Stuttgart kann Mahle-Technologien für Wasserstoffmotoren, aber auch Brennstoffzellenantriebe entwickeln und auf Herz und Nieren testen, Elektronik automotive berichtete. Mahle-Motorkomponenten ermöglichen höchste Effizienz und Betriebssicherheit bei niedrigsten Emissionen und wettbewerbsfähigen Kosten.
Batterieelektrische, hybride Antriebe und Verbrennungsmotoren sowie Wasserstoffantriebe bilden nach Einschätzung von Mahle den Antriebsmix der Zukunft. Je nach Weltregion wird die Entwicklung aber sehr unterschiedlich verlaufen. Insbesondere bei Nutzfahrzeugen könnte auch nach 2035 der Verbrennungsmotor weltweit mit rund 60 Prozent vorherrschen.