Audis Elektromobilitäts-Strategie

Hoch hinaus

23. November 2015, 11:09 Uhr | Ingo Kuss
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Plug-in-Hybrid mit cleverem Assistenten

Neben den neuen Mildhybriden setzt Audi auch weiterhing auf Plug-in-Lösungen. So soll zukünftig in jeder Modellreihe ein Hybridfahrzeug mit Stecker angeboten werden. Den Anfang hat der A3 e-tron gemacht, der sich laut Rüdiger Chmielewski, Entwicklung Gesamtfahrzeug bei Audi, besser verkauft als das Sportmodell S3. Neues Mitglieder der Plug-in-Familie ist der Q7 e-tron 3.0 TDI quattro, bei dem Audi einen Sechszylinder-Diesel mit einem Elektromotor koppelt und so eine Systemleistung von 275 kW (373 PS) und ein Systemdrehmoment von 700 Nm erreicht. Die Lithium-Ionen-Batterie ist aus 168 prismatischen Zellen aufgebaut und flüssigkeitsgekühlt. Mit 17,3 kWh Kapazität ermöglicht sie im NEFZ bis zu 56 Kilometer Reichweite im elektrischen Betrieb.

Zu den technischen Neuheiten des Q7 e-tron gehören ein aktives Fahrpedal, das zu verbrauchsarmer Fahrweise animieren soll, eine Wärmepumpe, welche die Abwärme der elektrischen Antriebskomponenten dem Innenraum zur Verfügung stellt, sowie ein prädiktiver Effizienzassistent. Schon beim Start wird anhand der Navigationsdaten und der Echtzeit-Verkehrsinformationen die bestmögliche Fahrstrategie errechnet. Folgt etwa auf eine längere Autobahnstrecke eine Stadtdurchfahrt, versucht das System den Ladezustand zunächst hoch zu halten, damit für den Stadtverkehr ausreichend Stromreserven vorhanden sind.

Während der Fahrt unterstützt der prädiktive Effizienzassistent den Fahrer beim Kraftstoffsparen: Aus den Navigations- und Kameradaten sowie den Informationen der Radarsensoren der optionalen Adaptive Cruise Control (ACC) erstellt er bis zu drei Kilometer im Voraus ein detailliertes Bild der Strecke. Vor Tempolimits, Ortsschildern, Kurven, Kreisverkehren und Kreuzungen schlägt er dem Fahrer rechtzeitig per optischem Hinweis vor, vom Fahrpedal zu gehen. Zugleich pulst das aktive Fahrpedal einmal gegen dessen Fußsohle.

Bei einem Fahrtest zeigte sich, dass Audi die Verknüpfung der beiden Antriebsarten sehr gut gelungen ist: Der Wechsel zwischen Verbrenner und Elektromotor vollzieht sich unmerklich, und der gut gedämpfte Diesel macht sich nur dann bemerkbar, wenn er wirklich gefordert wird. Die nominell imposante Systemleistung kann allerdings Größe und Gewicht des Q7 nur teilweise kaschieren. Da beim NEFZ die elektrische Reichweite voll angerechnet wird, erreicht der XL-SUV hier einen Normwert von völlig praxisfernen 1,7 Litern. Auf der überwiegend ohne sportliche Ambitionen und mit aufgeladener Batterie gefahrenen Teststrecke zeigte der Bordcomputer am Ende einen Verbrauchswert von gut sechs Litern an.


  1. Hoch hinaus
  2. Serienstart für 48-Volt-Technik
  3. Plug-in-Hybrid mit cleverem Assistenten
  4. Neue Antriebs- und Ladekonzepte
  5. Brennstoffzelle: Es gibt noch viel zu tun
  6. Vorsprung durch Technik? Nicht immer

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