Ultraschnell-Laden

Aral will Anzahl der Ladepunkte verzehnfachen

13. September 2023, 10:40 Uhr | Bochum (dpa)
© Aral

Der britische Ölkonzern BP geht mit seiner Tankstellenmarke Aral bei der E-Mobilität in die Offensive: Die Anzahl der Lademöglichkeiten soll in den kommenden Jahren kräftig steigen. BP-Deutschland-Chef Wendeler wünscht sich allerdings mehr Tempo bei den Genehmigungen.

Diesen Artikel anhören

Deutschlands größte Tankstellenkette Aral will die Anzahl ihrer Ultraschnellladepunkte mit mindestens 150 kW Ladeleistung bis 2030 mehr als verzehnfachen. Das aktuelle Netz von mehr als 1700 Ladepunkten solle bis 2025 auf 5000 Ladepunkte und bis 2030 auf bis zu 20.000 Ladepunkte wachsen, wie die Muttergesellschaft BP Europa mitteilte.

Voraussetzung sei, dass die Behörden das Tempo bei Genehmigung und Netzzugang weiter beschleunigten. Geplant sei auch, speziell für Elektro-Lkw entwickelte Ladelösungen sowie andere CO2-ärmere Energien zum Antrieb von Fahrzeugen anzubieten.

Lange Verfahrensdauer beim Ausbau des Ladenetzes

Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa beklagte BP Europa-Chef Patrick Wendeler eine oft zu lange Verfahrensdauer beim Ausbau des Ladenetzes. »Es gibt aktuell eine zweistellige Anzahl von Standorten, die live gehen könnten, die aber noch auf Netzanschlüsse oder Genehmigungen warten müssen.«

Je nach Bundesland und regionalem Energieversorger seien die Genehmigungsverfahren sehr komplex. »Teilweise warten wir bis zu zwei Jahre auf eine Genehmigung«, sagte der 51-Jährige.

Bereits mehr als 10.000 Ultraschnellladepunkte in Deutschland

Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft gab es Anfang Juli in Deutschland knapp 101.000 öffentliche Ladepunkte für E-Autos, davon waren rund 10.300 Ultraschnellladepunkte, also Lademöglichkeiten mit einer Ladeleistung von 150 Kilowatt oder mehr.

In Deutschland unterhalten laut Bundesnetzagentur knapp 6500 Betreiber öffentlich zugängliche Ladepunkte. Jeweils mehrere Tausend öffentliche Ladepunkte betreiben etwa die Energieversorger EnBW, Eon oder EWE sowie der E-Autohersteller Tesla.

Entwicklung zu einem integrierten Energieunternehmen

Der britische Ölkonzern BP teilte am Mittwoch neben seinen deutschen Ladesäulen-Plänen Eckpunkte zum Umbau seiner Deutschland-Tochter zu einem »integrierten Energieunternehmen« mit. Demnach sollen Produktion und Verkauf von Raffinerieprodukten Hauptgeschäftsfelder bleiben. Sie sollen durch wachsende CO2-ärmere Geschäftsbereiche ergänzt werden, hieß es. In Richtung 2030 sehe er eine »breitere Aufstellung« von BP in Deutschland, sagte Wendeler laut der Mitteilung.

Das Unternehmen kündigte in Deutschland Investitionen von bis zu zehn Milliarden Euro bis Ende 2030 an. Neben dem weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur soll das Geld unter anderem in das Wasserstoff-Geschäft, die Entwicklung von Offshore-Windprojekten sowie Investitionen in die Produktion von Biokraftstoffen und nachhaltigerem Flugkraftstoff fließen.

Die beiden BP-Raffinerien in Lingen und Gelsenkirchen würden weiterhin Kraftstoffe, Heizöl und chemische Produkte liefern und gleichzeitig die Produktion von CO2-ärmeren Produkten erhöhen, hieß es. Konventionelle Kraftstoffe würden »heute, 2030 und darüber hinaus benötigt«, betonte das Unternehmen.

BP Europa gehört zum weltweit tätigen BP-Konzern. In Deutschland, Belgien, den Niederlanden, Österreich, Polen, der Schweiz und in Ungarn beschäftigte das Unternehmen Ende 2022 rund 9050 Menschen, davon rund 3850 in Deutschland.


Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Aral AG

Weitere Artikel zu BP Europe SE

Weitere Artikel zu dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH

Weitere Artikel zu E-Mobility und Infrastruktur

Weitere Artikel zu Alternative Antriebe

Weitere Artikel zu dpa-Meldungen