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Die Zukunft der automobilen Software gestalten

11. Februar 2014, 11:22 Uhr | von Friedhelm Pickhard
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Systeme vernetzen und designen

ETAS Ascmo bildet das Verhalten von komplexen Systemen durch ein mathematisches Modell exakt ab (oben). Beispiel: Modellierung von CO2-, NOx- und Rußpartikelemissionen im US06-Fahrzyklus bei dynamischem Wechsel von Drehzahl und Last (unten)
ETAS Ascmo bildet das Verhalten von komplexen Systemen durch ein mathematisches Modell exakt ab (oben). Beispiel: Modellierung von CO2-, NOx- und Rußpartikel- emissionen im US06-Fahrzyklus bei dynamischem Wechsel von Drehzahl und Last (unten).
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Um die Entwicklung hochgradig vernetzter Assistenzsysteme zu unterstützen, die eine Vielzahl von Sensorsignalen und Informationen elektronischer Steuerungen miteinander verknüpfen, haben wir mit Bosch ein Hardware-basiertes Verfahren, die ETAS Data Engine, entwickelt, mit der sich Daten mit hoher Rate und geringer Latenz via Ethernet übertragen lassen. So können leistungsfähige, kostengünstige Ethernet-basierte Netzwerke im Fahrzeug realisiert werden, in die sich herkömmliche Fahrzeugbusse, wie CAN oder FlexRay, einfach integrieren lassen.

Für das Design vernetzter, komplexer Systeme entwickeln wir aktuell eine Plattform für die Embedded-Software-orientierte Simulation von Funktionen des Gesamtsystems. Beispielsweise sollen komplexe Assistenzfunktionen, deren Validierung im Fahrversuch effektiv nicht möglich ist, künftig hierauf getestet werden. Zur Integration von „Functional Mockups“, das heißt Modellen spezifischer Systemkomponenten und leistungsfähigen Umgebungssimulationen, unterstützt unsere Plattform den Schnittstellenstandard FMI/FMU.

Sichere Software entwickeln

Mit den Assistenzsystemen gewinnt neben der Zugriffs- auch die Betriebssicherheit der Fahrzeugsysteme an Bedeutung. Elektronische Bremssysteme, die den Kern der fortgeschrittenen Assistenzsysteme bilden, stellen die höchsten Anforderungen an die Betriebssicherheit. ABS und ESP-Systeme werden langjährig mit ETAS Ascet und ETAS Labcar entwickelt und validiert.

Aufgrund des hohen Preisdrucks im Automobilmarkt zwingt der rasante Zuwachs des Elektronikanteils die Automobilindustrie dazu, die elektronischen Systeme kostengünstig und effizient zu entwickeln. Gleichzeitig müssen die Systeme zuverlässig und sicher sein. Außerdem müssen sich die Systeme ohne hohen Anpassungsaufwand in viele Fahrzeugtypen, Modelle und Baureihen einbauen lassen. Genauso wie das Gesamtsystem muss die Software, die die spezifischen Eigenschaften und Funktionen der elektronischen Systeme mitbestimmt, hohen Qualitäts- und Variabilitätsanforderungen genügen sowie in einem engen zeitlichen und finanziellen Rahmen entwickelt werden. Dafür muss der Entwicklungsprozess äußerst effizient sein. Maßnahmen, mit denen sich die Effizienz des Entwicklungsprozesses erhöhen lässt, sind Automatisierung, prozessbegleitende Sicherung der Qualität von Entwicklungsartefakten, durchgängige Verwendung von Modellen und Einsatz von Tool-Ketten, mit denen sich die Artefakte und Modelle von diversen Entwicklungsteams an unterschiedlichen Standorten ohne Bruch bearbeiten lassen.

Mit den virtuellen Entwicklungsumgebungen ETAS Intecrio und ETAS Isolar-Eve für das Prototyping neuer Funktionen sowie zur Integration und Validierung von AUTOSAR-Software können Entwickler ihre Ergebnisse früh validieren und testen und so Fehler im Funktionsentwurf oder in der Software-Implementierung gleich beheben. Mit diesem Ansatz lässt sich die Qualität der Software-Entwicklung verbessern und der Umfang aufwendiger Qualitätssicherungsmaßnahmen, wie Gesamtsystemtests oder Fahrversuche, sinnvoll reduzieren. Je nach Komplexitätsgrad der Systeme gehen wir davon aus, dass sich bis zu 80 Prozent der Fehler, die heute erst am Prüfstand oder im Fahrzeug gefunden werden, sofort im Funktionsentwurf oder bei der Software-Implementierung identifizieren lassen. Durch die hohe Verfügbarkeit Software-basierter, virtueller Referenzumgebungen, die sich via Internet einfach verteilen lassen, werden die Software-Entwicklung und der Test von Embedded Software mit weltweit verteilten Entwicklungsmannschaften bestmöglich unterstützt. Gleichzeitig lassen sich unsere virtuellen Entwicklungsumgebungen mit den konventionellen Labcar-Testsystemen kombinieren.

20 Jahre ETAS

Der Nukleus der 1994 von Bosch gegründeten ETAS GmbH war die Entwicklungsabteilung von Ascet. Mit den Werkzeugen Labcar, Inca und dem ETK für den Test und die Applikation von Fahrzeugsteuergeräten hat ETAS dazu beigetragen, dass Fahrzeug-Software sicher entwickelt werden kann. Seit 2013 bieten wir unseren Kunden an, Steuergeräte-Software nach ihren Spezifikationen zu wettbewerbsfähigen Preisen zu entwickeln


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