Highway Pilot Connect von Daimler Trucks

Wie von Geisterhand gesteuert

22. März 2016, 9:08 Uhr | Ingo Kuss
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

500 Millionen Euro für die Lkw-Vernetzung

Grundsätzlich verbindet der vernetzte Lkw alle am Transport Beteiligten: Fahrer, Disponent, Flottenbetreiber, Werkstatt, Hersteller, aber auch Versicherungen oder staatliche Behörden. Sie erhalten Informationen in Echtzeit, die vorher so nicht verfügbar waren: Zum Zustand von Fahrzeug und Auflieger, zu Verkehrs- und Witterungsverhältnissen, zur Belegung von Rastplätzen und vieles mehr.

Entsprechend ausgerüstete Lkws vernetzen sich vollständig mit allen Transportbeteiligten, sie senden und empfangen permanent Informationen. Diese Echtzeitdaten können alle im Logistikprozess für ihre Bedarfe nutzen. So lassen sich künftig beispielsweise Wartezeiten beim Be- und Entladen reduzieren, Verwaltungsaufwand verringern und Staus vermeiden. Durch technische Updates über Funk oder die automatische Übermittlung der Ankunftszeit des Lkw in der Werkstatt lassen sich auch die Servicezeiten deutlich senken.

Der weltweite Transport von Gütern ist Voraussetzung für wirtschaftliches Wachstum. Mehr Waren in der Zukunft zu transportieren verlangt aber auch nach innovativen Lösungen, wenn es nicht zum Verkehrskollaps kommen soll. Ein zentraler Ansatz dafür ist, den Lkw vollständig in das Internet der Dinge einzubinden. Die Smart Trucks von Daimler haben das Potenzial, den Transport von Waren in den kommenden Jahren umfassend zu verändern. Schon heute erzeugen Lkws auf Basis von rund 400 Sensoren wertvolle Informationen und sind mit Software von 100 Millionen Zeilen Code voll vernetzt – mehr als in einem Jet.

Mercedes-Benz Lkw schafft zum 1. April 2016 die neue Einheit Digital Solutions & Services. Die Leitung des neuen Bereichs übernimmt Frau Dr. Daniela Gerd tom Markotten (41), die langjährige Erfahrung aus dem Bereich der IT-gestützten Fahrzeug-Telematik mitbringt. Der Bereich steuert künftig alle Aktivitäten rund um die digitalen Anwendungen der Nutzfahrzeuge mit Stern. Ziel ist es, damit auch organisatorisch die Voraussetzungen für die Entwicklung digitaler Innovationen in diesem hoch-dynamischen Bereich zu schaffen. Denn während die Entwicklung eines Lkw rund neun Jahre beansprucht, stehen für die Programmierung von Software zur anwenderorientierten Nutzung von Echtzeitdaten aus dem Lkw nur wenige Monate zur Verfügung.

Daimler Trucks will in den nächsten fünf Jahren rund eine halbe Milliarde Euro in die Vernetzung seiner Lkws und die Schaffung zugehöriger Dienstleistungen und digitaler Lösungen investieren.


  1. Wie von Geisterhand gesteuert
  2. So funktioniert der Highway Pilot Connect
  3. 500 Millionen Euro für die Lkw-Vernetzung

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