Die S-CAM baut auf den Funktionen des Vorgängermodells T-CAM auf. Der Spurhalte-Algorithmus erkennt alle gängigen Variationen von Spurmarkierungen – unabhängig davon, ob sie durchgehend, einzeln, doppelt, dreifach, weiß, gelb oder blau sind. Die Kamera erfasst selbst genagelte Spurmarkierungen (Botts’ dots), Straßenbegrenzungen und Grünstreifen. Diese Fähigkeit ermöglicht deutlich verbesserte Spurverlassenswarnungen, Spurhalte- und Spurführungsassistenten. Auch nachts ist die S-CAM in der Lage, Objekte zu erkennen und zu klassifizieren, indem sie die Fahrzeugbeleuchtung analysiert. So unterscheidet der Kamerasensor entgegenkommende und in die gleiche Richtung fahrende Fahrzeuge sowie Reflektoren in der Umgebung der Straße. Darüber hinaus beurteilt die S-CAM mit Hilfe von Straßenlaternen oder anderem Umgebungslicht, ob ein Fahrzeug in städtischer Umgebung unterwegs ist.
Die S-CAM erfüllt zudem die Anforderungen fortschrittlicher Scheinwerfertechnologien, um eine stufenweise Leuchtweiten-Regelung zu realisieren. Der Kamerasensor erfasst alle motorisierten Fahrzeuge mit Hilfe von Eckdaten wie Abstand, lateralen Versatz, Winkelposition, Fahrzeugbreite und -geschwindigkeit, Beschleunigung, Fahrzeugart (Pkw, Motorrad, Lkw), Zeit bis zum Aufprall und den Status von Bremse, Blinker und Warnblinkanlage. Der Erfassungsbereich für Pkws liegt bei über 90 Metern. Der Wert für Motorräder befindet sich aufgrund der schmaleren Silhouette zwischen 40 und 60 Metern.
Neben der Erkennung von Fahrspuren und anderen Fahrzeugen ist der Kamerasensor in der Lage, Verkehrsschilder korrekt zu interpretieren. Die Detektionsfunktion basiert in erster Linie auf den in der Wiener Konvention von 1968 vereinheitlichten Verkehrszeichen. Zusätzlich sind in die S-CAM amerikanische und arabische Geschwindigkeitsbegrenzungen integriert. Die Kameratechnologie ist an sämtliche Wetterbedingungen angepasst, widersteht schwierigen Lichtverhältnissen und erfasst weltweite Unterschiede in Hinsicht auf die Beschilderung.
Der skalierbare Sensor ermöglicht zudem den Schutz von Fußgängern. Diese zählen im unübersichtlichen Stadtverkehr zu den besonders gefährdeten Verkehrsteilnehmern. Die S-CAM erkennt sowohl sich bewegende als auch stehende Fußgänger, unterscheidet Erwachsene von Kindern und nimmt Fahrradfahrer wahr (Bild 8). Insgesamt stellen Fußgänger aufgrund ihrer Variabilität in Größe und Aussehen sowie ihrer schwer vorhersagbaren Bewegungsmuster besondere Anforderungen an die Umfeldsensorik.