Die hochintegrierte und gleichzeitig kompakte Kamera S-CAM (Bild 2 und Bild 3) ist in der Lage, eine Vielzahl verschiedener Objekte mit hoher Genauigkeit und Zuverlässigkeit zu erkennen, zu klassifizieren und zu lokalisieren. Der Sensor detektiert Fahrzeuge, Fahrspuren, Verkehrszeichen, Scheinwerfer, aber auch Fußgänger. Hierdurch hat der Fahrzeughersteller die Möglichkeit, mit einem einzigen Sensor Funktionen wie Kollisionswarnung, Spurverlassenswarnung, Spurhalteassistent, Verkehrszeichenerkennung, Fernlichtassistent, stufenlose Leuchtweitenregelung sowie Fußgängerschutz anbieten zu können. Kern des Kamerasystems ist ein EyeQ2-Chip mit Algorithmen der Firma Mobileye sowie ein kundenspezifischer Mikroprozessor. Das Magnesiumgehäuse verfügt über strukturelle Haltbarkeit und ausreichende Kühlkörpereigenschaften, um die von den Mikroprozessoren und der Sonneneinstrahlung erzeugte Wärme abzuleiten. Die Kamera weist einen CMOS-Sensor in Wide-VGA-Auflösung (752 × 480 Pixel) auf. Drei von vier Pixeln sind klar (clear, C) und messen die Lichtintensität unabhängig von der Farbe, während das vierte rote Pixel (red, R) einfallendes rotes Licht misst. Dieser sogenannte RCCC-Sensor verbindet die Vorteile eines einfachen Schwarz-Weiß-Sensors – nämlich hohe Auflösung und Empfindlichkeit – mit der Fähigkeit, rote Kennzeichnungen oder Verkehrsinformationen zu erkennen. Damit ist die Kamera in der Lage, zwischen Rücklichtern und weißen Reflektorlichtern oder auch zwischen der „80“ als Geschwindigkeitsbegrenzung und der „80“ als Nummerierung für eine Autobahnausfahrt zu unterscheiden. Darüber hinaus minimieren kombinierte Entspiegelungsschichten Streulicht-Effekte.
Die S-CAM bietet die Option für zwei CAN-Controller-Anschlüsse. In der Regel ist einer davon mit dem Fahrzeug-CAN verbunden. Auf diese Weise bezieht die Kamera spezifische Informationen wie Fahrzeuggeschwindigkeit und Gierrate sowie den aktuellen Status der Blinker, Bremsen, Scheibenwischer und Frontscheinwerfer. Darüber hinaus kann die Kamera so zeitgleich mit der Fahrer-Fahrzeug-Schnittstelle (HMI) des Fahrzeugs kommunizieren. Hat das Fahrzeug einen Radarsensor, ist es möglich, die Kamera über die zweite CAN-Schnittstelle mit diesem zu verbinden, um die Daten beider Sensoren zu fusionieren.