Auch Volkswagen hat sich im Projekt UR:BAN beteiligt: Für den Themenschwerpunkt Kognitive Assistenz entwickelte Volkswagen Assistenzsysteme, die den Fahrer im urbanen Verkehr unterstützen, ihn rechtzeitig informieren, geeignete Manöver vorschlagen und im Notfall sogar eingreifen. Mit Hilfe dieser Systeme zur sicheren Längs- und Querführung wird der Fahrer beim vorausschauenden, sicheren und entspannten Fahren im Stadtverkehr effektiv und situationsangepasst unterstützt.
So hilft zum Beispiel der Fahrstreifenwechselassistent beim Wechsel der Fahrspur im dichten Verkehr auf städtischen Ein- und Ausfallstraßen durch aktive Eingriffe in die Längs- und Querführung. Das System beobachtet während des Manövers umgebende Fahrzeuge durch die 360°-Rundumsicht und unterstützt den Fahrer durch Anzeigen und Lenkbewegung bei der Wahl und dem Anfahren einer freien Lücke auf dem Zielfahrstreifen.
Der Engstellenassistent hingegen soll dem Fahrer helfen, wenn Hindernisse wie zum Beispiel parkende Fahrzeuge teilweise oder gar vollständig die Fahrspur blockieren, so dass nur eine sehr enge Durchfahrt möglich ist. Mit der Weiterentwicklung des bereits in Serie eingeführten Lane Assist werden Hindernisse neben und im eigenen Fahrstreifen mittels 3D-Sensorik erkannt. Das System prüft, ob ein sicherer Weg existiert und unterstützt durch eine aktive Lenkhilfe bei der Vorbeifahrt am Hindernis – unter Einhaltung eines Sicherheitsabstandes.
Die umgebungsabhängige Geschwindigkeitsempfehlung unterstützt den Fahrer bei der Wahl einer situativ richtigen Fahrgeschwindigkeit. Über das aktive Gaspedal erhält der Fahrer direkt am Fuß eine haptische Empfehlung, ob er beschleunigen oder z.B. bei der Anfahrt auf eine Ampel verzögern sollte. Der Notbremsassistent reduziert oder vermeidet gar drohende Kollisionen im urbanen Raum durch situationsspezifische Brems- und Lenkeingriffe.
In der zweiten Projektsäule Mensch im Verkehr arbeiteten die Wolfsburger an einer neuartigen Mensch-Maschine-Schnittstelle. Als intelligenter Kommunikationskanal filtert und priorisiert sie Informationen und präsentiert sie dem Fahrer bedarfsgerecht. Sie trägt damit maßgeblich zur vorausschauenden Fahrweise bei, kann gefährliche Situationen entschärfen und ein emissionsarmes Fahren ermöglichen.
Im Teilprojekt Vernetztes Verkehrssystem entwickelte der Automobilhersteller auf Basis der V2X-Kommunikation den Kreuzungslotsen mit dem Ziel, die Verkehrseffizienz im Kreuzungsbereich zu verbessern. Diese Assistenzfunktion informiert den Fahrer lokal über den vorausliegenden Verkehrsknoten. Sie unterstützt ihn mit optimalen Fahrmanövern und ermöglicht gleichzeitig durch die Weitergabe von Fahrzeuginformationen eine Verbesserung der Ampelschaltungen.
Auch der Einfahr- und Startassistent nutzt Informationen aus der intelligenten Verkehrsinfrastruktur. Zum einen regelt er unmittelbar vor der Einfahrt in die Kreuzung die optimale Geschwindigkeit, um die Grünphase der Ampel ohne Halt mitzunehmen.
Zum anderen stellt er sicher, dass der Verkehr beim Umschalten auf Grün bereits wieder rollt. Dadurch kann die knappe Grünphase im Interesse aller Verkehrsteilnehmer besser genutzt werden.
Die Sondereinsatzfahrzeugassistenz informiert direkt alle Verkehrsteilnehmer über sich nähernde Einsatzfahrzeuge. Sie optimiert die Ampelschaltung und sorgt damit für die zügigere und für alle sichere Passage des Einsatzfahrzeugs.