Darüber hinaus soll die bislang kostspielige Neuprogrammierung eines Roboters durch natürliche Interaktion mit Fachkräften ersetzt werden. Auch hier erarbeitet das Fachgebiet neue Methoden: So wird etwa ein vollständig demonstrierter Arbeitsablauf automatisch unterteilt. Die dadurch entstehenden Einzelbewegungen werden in einer für den Roboter verständlichen und wiederverwendbaren »Bewegungsdatenbank« abgelegt. Fachkräfte können intuitiv – durch einfaches Zeigen von Abläufen – programmieren und Roboter als dynamische und anpassungsfähige Arbeitshilfen nutzen.
In einem ersten Schritt haben die Wissenschaftler der TU Darmstadt, der Universität Innsbruck und der Universität Stuttgart unter der Projektleitung des französischen Instituts INRIA ihre Forschung aufeinander abgestimmt. Schwerpunkt der Darmstädter Wissenschaftler ist die Optimierung der Bewegungskontrolle. Einen ersten Test haben die Methoden, die der Armkontrolle zugrunde liegen, schon bestanden: Bei der ersten Zwischen-Evaluation half der Arm dabei, einen kleinen Ikea-Stuhl zusammenzubauen.
Heutzutage sind Roboter meist statisch und vor allem in großen Fabriken für immer gleiche Bewegungsabläufe ohne direkten Kontakt mit Menschen im Einsatz. Als dynamische, lernfähige »Dritte Hand« wären Roboter auch für viele europäische Mittelständler interessant. Die Roboter könnten dann die Fertigung individueller Produkte in kleiner Serie rentabler machen und der Abwanderung in Billiglohnländer entgegenwirken.