Das Cobot-Startup RobCo hat gestern in der Münchner Maxvorstadt seinen neuen Firmensitz mit Büro- und Fertigungsflächen eröffnet. Ziel des Unternehmens ist, Marktführer in der modularen Roboterautomatisierung für den Mittelstand in Europa zu werden.
Das 2020 zunächst unter dem Namen Kea Robotics als Ausgründung aus der TU München entstandene Unternehmen betrachtet sich als Experten für modulare, erschwingliche und vernetzte Roboter-Automatisierungslösungen. Es beansprucht für sich, das »weltweit erste modulare Hardware-Kit« in der Robotik anzubieten. Nach einer kürzlich absolvierten Investmentrunde mit Einlagen von 39 Millionen Euro gilt es als einer der höchst gehandelten Hoffnungsträger der deutschen Startup-Szene. Momentan beschäftigt es rund 70 Mitarbeiter – mit stark steigender Tendenz. Schon jetzt sind mehrere 100 Roboter von RobCo bei über 100 Kunden im Einsatz.
RobCo verfügt nun in der Münchner Maxvorstadt auf drei Etagen mit über 1600 Quadratmetern über ausreichend Fläche für Büro und Endfertigung. Gegründet am Lehrstuhl für Robotik und Künstliche Intelligenz an der TU München, will das Unternehmen Industriebetrieben die Möglichkeit bieten, unkompliziert und kosteneffizient vom Einsatz hochmoderner Robotik-Anwendungen in ihrer Fertigung zu profitieren. Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung seines Autonomy-Ansatzes will das Unternehmen die Welt der Robotik weiter vorantreiben – in naher Zukunft sollen RobCo-Roboter ihre Umgebung selbstständig erfassen und analysieren sowie Aktionen planen und ausführen können.
»Die Einweihung unserer neuen Büro- und Produktionsflächen in München ist ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zu unserem Ziel, Marktführer im Bereich modularer Robotik-Systeme für Industriebetriebe in Europa zu werden«, betont Roman Hölzl, CEO und Mitgründer von RobCo. Die Vision des Unternehmens sei, »europaweit RobCo-Roboter in jeder Fabrik zu haben«. Besonders wichtig sei dabei ein klarer Fokus auf bestimmte Anwendungsfälle – im Fall von RobCo das Be- und Entladen von Maschinen, das Palettieren und Depalettieren, das Material-Handling und das Bin Picking (Griff in die Kiste) mittels einer Lidar-/Time-of-Flight-Kamera.
Auf der technischen Seite entscheidend ist für RobCo natürlich nicht nur die modulare Hardware, sondern auch die Software, genauer gesagt: die Software-Plattform »RobCo Studio« und die No-Code-Programmieroberfläche »RobFlow«: »Wir haben innerhalb unseres Modulbaukastens erstmals komplett die Hardware abstrahiert durch einen Software-Code«, betont Roman Hölzl. Paul Maroldt, Mitgründer und Head of Robot Engineering von RobCo, erläutert Gegenwart und absehbare Zukunft des technischen Konzepts folgendermaßen: »Unsere Roboter können schon jetzt Software- und KI-gestützt eingerichtet, programmiert und gemanagt werden. Zukünftig werden wir verstärkt an der Gestaltung noch autonomerer und intelligenter Industrieroboter innerhalb ihrer Einsatzumgebung arbeiten. Getreu unseres Autonomy-Ansatzes setzen wir dabei auf eine noch tiefergehende KI-Implementierung innerhalb der eigenen Software, damit Roboter in naher Zukunft in der Lage sein werden, nach dem Dreiklang Sense-Reason-Act ihre Umgebung selbstständig zu erfassen und zu analysieren sowie Aktionen planen und ausführen zu können.«
Im Gegensatz zu traditionellen, starren Robotersystemen bietet RobCo anpassungsfähige, erschwingliche und vernetzte Roboterlösungen. So lassen sich repetitive, manuelle Aufgaben automatisieren, Produktionsprozesse optimieren und betriebliche Flexibilität erhöhen. Durch das patentierte modulare Hardware-Kit und »RobCo Studio« können Anwender die Roboter leicht an wechselnde Anforderungen anpassen und erweitern. Diese Flexibilität ist laut RobCo besonders für mittelständische Unternehmen entscheidend, die oft in dynamischen Märkten agieren und sich rasch ändernden Kundenbedürfnissen anpassen müssen.