Die AgTech-Branche wächst vier Mal schneller als die konventionelle Landwirtschaft, in der Agrarwirtschaft entstehen viele neue Jobs.
Das verwundert nicht, denn die digitale Transformation ist dabei, die Landwirtschaft gründlich zu verändern. Programmierbare Drohnen könnten beispielsweise den Einsatz von Pestiziden und anderen Chemikalien überflüssig machen.
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Das bleibt auf den Stellenmarkt nicht ohne Auswirkungen: Der durchschnittliche Anstieg der Vakanzen pro Monat lag jungen AgTech-Sektor bei 12 %. Im Vergleich dazu wächst der gesamtdeutsche Stellenmarkt sowie die konventionelle Landwirtschaft mit 3 % nur mäßig schnell.
Doch während in anderen Branchen Digitalisierungskonzepte vornehmlich in Startups entwickelt werden, zeichnet sich im Landwirtschaftssektor ein anderer Trend ab. Nur 11 % der im AgTech-Bereich ausgeschriebenen Jobs stammen von Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitern. Stattdessen wurde knapp ein Drittel der Gesuche mit Bezug zur Landwirtschaft 4.0 von Großkonzernen mit über 1.000 Mitarbeitern veröffentlicht, angeführt von Branchenriesen wie der Bayer AG (mit 7 % der Stellen), der Robert Bosch GmbH (5 %) oder der BayWa AG (2 %).
Biochemie, intelligente Technik und optimierte Anbauprozesse
Der Fokus der jungen Branche liegt laut der zu besetzenden Stellenprofile hauptsächlich auf drei Bereichen. Der mit 19 % aller Jobgesuche am schnellsten wachsende AgTech-Zweig befasst sich mit Biomaterials and Food Processing, also der biochemischen Weiterentwicklung von Lebensmitteln sowie deren Qualität und Sicherheit. Ein weiterer großer Sektor, der häufig Smart Farming genannt wird, konstruiert sowohl Hardware in Form von Drohnen (16 % der Vakanzen) oder Robotern (7 %), als auch Software für Sensor- und Messtechnik, Bilderkennung oder Machine-to-Machine Kommunikation (16 %). Crop Science and Soil Tech, also die Wissenschaft des Düngermanagements, die sich mit biologischen Inputfaktoren und der Behandlung von Saatgut und Böden beschäftigt, umfasst weitere 15 % der offenen Stellen.
In der Agrarwirtschaft insgesamt wurden bisher bereits 1.587 mehr Jobausschreibungen veröffentlicht als im selben Zeitraum des Vorjahres. Damit steigt die Zahl der offenen Stellen in den vergangenen zwei Jahren auf insgesamt 19.405. Die Digitalisierung scheint sich also bisher nicht negativ auf die Anzahl der benötigten Arbeitskräfte auszuwirken.