Eine völlig neue Technik für den Antrieb von Robotern und Schiffen im Wasser hat Pliant Energy entwickelt: Flossen sorgen für den Schub. Die folgenden Bilder zeigen, wie das funktioniert.
Nicht Schiffsschrauben treiben den amphibischen Roboter an, sondern ähnlich wie bei manchen Fischen seitlich angebrachte flossenähnliche, biegsame Strukturen. Amphibisch sind die Roboter deshalb, weil sie sich in seichten Gewässern genauso wie auf dem Trockenen sowie auf Eis und Schnee fortbewegen können: Dazu stellt der Roboter die Längsflossen einfach ein wenig auf und schlängelt sich auf diese Art durchs Gelände.
Dieses wellenartige Antriebssystem hat im Wasser gegenüber Schiffsschrauben mehrere Vorteile: Es bietet bei gleicher Energie einen bis zu dreimal höheren Schub als eine herkömmliche Schraube für kleine Boote und arbeitet sehr viel leiser. Damit würde sich ein solcher Antrieb auch für größere Unterseeboote eignen. Denn laut Pietro Filardo, CEO und Gründer von Pliant Energy Systems, sei der Antrieb skalierbar.
Weitere Vorteile: Seepflanzen und Abfall können sich nicht in der Schraube verfangen, der Antrieb ist also unanfällig gegen derartige Vorkommnisse, die herkömmliche Schiffe oft manövrierunfähig machen. Außerdem belastet der Antrieb die Umwelt weniger stark. Im Moment zeigt das Unternehmen, dass die Technik zumindest auf Basis relativ kleiner Roboter funktioniert und hat dazu den »Velox« gebaut, der bereits munter im Wasser schwimmt, an and geht und über Schneeflächen huscht. Allerdings wird er noch über ein Kabel versorgt. Der »C-Ray«, den Pliant Energy im Auftrag des amerikanischen Office for Naval Research entwickelt, arbeitet dagegen autonom.
Dasselbe Prinzip will Pliant Energy Systems – daher der Firmenname – auch nutzen, um aus Wasserströmungen elektrische Energie zu generieren. Außerdem lassen sich auf Basis der Technik auch Pumpen (Traveling Wave Hydrokinetic Pumps) bauen, um sie für die Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen einzusetzen.