Für welche Anwender und Anwendungen eignet sich die Vorgehensweise, Projekte auf Imaginghub zu initiieren? Welche Bedeutung haben Professional Makers bzw. hat die Professional-Maker-Szene in diesem Zusammenhang?
Der Imaginghub ist eine Mischung aus einer B2C- und einer B2B-Community. Obwohl der Imaginghub einen starken Business-Fokus hat, gehören beispielsweise Maker und Studenten ebenso zu den Zielgruppen des Angebots. Für die Projekte bedeutet dies, dass sie stets eine große Vielfalt aufweisen, also von Bastelprojekten hin bis zu fertigen und nutzbaren Embedded-Vision-Lösungen reichen. Für alle Zielgruppen des Imaginghub lohnt es sich also, Projekte auf Imaginghub zu initiieren.
Die Professional Makers beispielsweise können auf dem Imaginghub die technische Umsetzung zu einer Geschäftsidee mit Input aus der Community reifen lassen; Partnerfirmen haben die Chance, integrierte Lösungen, also Referenz-Designs, über den Imaginghub einer breiten und thematisch gebundenen Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, woraus konkrete Projektopportunitäten entstehen können. Natürlich werden in diesem Zusammenhang keine Großprojekte über den Imaginghub abgewickelt werden können. Nichtsdestotrotz kann die Community-Plattform als Informations- und Kollaborationsportal zum Thema Embedded Vision die richtigen technischen Impulse geben, um auch größere Projektvorhaben zu einem beschleunigten und somit kostengünstigeren Start zu verhelfen.
Welche Vor- und Nachteile haben Partner-Netzwerke wie Imaginghub zum Thema Embedded Vision gegenüber klassischen Systemintegratoren? Warum gibt es solche Netzwerke und Communities und warum geht man für Embedded-Vision-Projekte nicht einfach zum Systemintegrator?
Mit dem Angebot der Imaginghub-Community wird die Aufgabe der klassischen Systemintegratoren keinesfalls obsolet – im Gegenteil. Sie sind elementarer Bestandteil der Gleichung, damit eine erfolgreiche Projektabwicklung über den Imaginghub funktionieren kann, und als Partner des Netzwerks können sie aktiv davon profitieren. Dabei muss man zunächst bedenken, dass sich der Imaginghub mit seinen Mitgliedern stark auf die Entstehung von Embedded-Vision-Lösungen konzentriert. Von einem Gesamtsystem aber stellt das Embedded-Vision-Modul, also die Einheit zur Bildaufnahme und Verarbeitung, nur einen kleinen Teil dar.
Somit bleibt die Hauptaufgabe der Integration noch zu leisten, und an dieser Stelle kommen die Systemintegratoren ins Spiel. Sie tragen mit ihrem spezifischen Integrations-Know-how dazu bei, dass die auf dem Imaginghub initiierten Projekte Wirklichkeit werden. Im Gegenzug können sich die Systemintegratoren aus dem Lösungsraum des Imaginghubs für ihre Projekte bedienen und somit im Austausch mit den Mitgliedern ihr Leistungsspektrum erweitern oder Projekte schneller umsetzen. Hierbei erfüllt der Imaginghub mit dem angeschlossenen Partner-Netzwerk die Aufgabe, technische Projektverantwortliche mit Komponentenlieferanten und Dienstleistern zusammenzubringen, um gemeinsam Design-in-Prozesse zu beschleunigen und somit Kosten zu sparen.
Bitte beachten Sie den Vortrag von Dr. Thomas Rademacher, Basler AG, auf dem Automation 4.0 Summit am 28. und 29.11.2017 (zur SPS IPC Drives) :
Embedded-Vision-Produkte – auch für kleine Losgrößen geeignet?
Embedded Vision bietet die Möglichkeit, schlanke Bildverarbeitungssysteme mit kleinem Formfaktor zu bauen. Doch kann die Entwicklung dieser Systeme mit hochintegrierten Kameras oft kompliziert sein, etwa wegen der Integration des Kameramoduls über MIPI-CSI-2- oder LVDS-basierte Schnittstellen, die alles andere als plug-and-play-fähig sind. Somit sind die Investitionskosten hoch, was natürlich besonders bei kleinen Losgrößen ins Gewicht fällt.
Dennoch gibt es Möglichkeiten, auch für kleine Losgrößen ein Embedded-Vision-System aufzubauen, das die wirtschaftlichen Vorteile der Embedded-Technologie nutzt und dabei zusätzlich Eigenschaften wie Stabilität, Flexibilität oder Industrietauglichkeit mit sich bringt.