Offenbar über Kontakte zur Filmemacherin Laura Poitras, die in Hongkong Kontakt zu Edward Snowden hatte und als Mitautorin des Spiegel-Artikels zeichnet, konnten die Spiegel-Journalisten Rosenbach und Stark Dokumente einsehen, die die Guardian-Angaben im Wesentlichen bestätigen: Demnach fischt die NSA jeden Monat eine halbe Milliarde Kommunikationen aus Deutschland ab, jährlich etwa sechs Milliarden Kommunikationsvorgänge. Rein rechnerisch saugt der Datenstaubsauger der NSA monatlich 6,2 elektronische Kommunikationsvorgänge jedes Deutschen ein.
Obwohl täglich weitere Enthüllungen aus dem Fundus des geflohenen NSA-Analysten Snowden eintreffen, dürfte die massive Spionage gegen Deutschland zu den nachhaltigsten Erkenntnissen seiner Veröffentlichungen gehören. Für den Wirtschaftsstandort Deutschland, für das Bemühen von Industrie und Regierung, die informationstechnische Integration der Infrastruktur Deutschlands voran zu bringen, bedeutet die flächendeckende Ausforschung eine Zäsur.