Der Batterietechnik-Spezialist e.battery Systems hat kürzlich seine ersten modularen Energiespeichersysteme, bestehend aus gebrauchten Lithium-Ionen-Batterien, installiert. Das Unternehmen will in diesem Jahr eine Gesamtkapazität von 15 MWh produzieren. Künftig ist eine GWh pro Jahr geplant.
Das Technologie-Unternehmen e.battery Systems mit Sitz im österreichischen Wolfurt bringt nach rund eineinhalb Jahren Entwicklungszeit und Pilotphase die ersten Energiespeichersysteme (ESS) auf Basis gebrauchter Lithium-Ionen-Batterien von Elektro- und Hybrid-Fahrzeugen auf den Markt. Die ressourcenschonende Wiederverwertung verlängert die Lebensdauer der Batterien um rund zehn Jahre, reduziert die Kosten gegenüber Neusystemen um bis zu 30 Prozent und den Materialverbrauch um 70 Prozent.
Energiespeicher schaffen Sicherheit und ermöglichen den autonomen Betrieb mit Strom aus sauberer Produktion mittels Photovoltaik, Wind- oder Wasserkraft. Die Kapazitäten der Speicher reichen von 260 Kilowattstunden bis zu mehreren Megawattstunden. Ein intelligentes Lade- und Entlademanagement sorgt für maximale Effizienz.
Die Speicherlösung nutzt 19-Zoll-Serverschränke, die sowohl für Innen- als auch Außenräume flexibel skalierbar sind. Im Außenbereich werden IP-zertifizierte Serverschränke eingesetzt oder Standard-Serverschränke in 10‑, 20- und 40-Fuß-Containern integriert. Durch das modulare System können die Speicher Kapazitäten von 800 kWh (10 Fuß) über 2 MWh (20 Fuß) bis zu 4,7 MWh (40 Fuß) erreichen. Neben der Eigenverbrauchsoptimierung dienen die Systeme der Lastspitzenkappung sowie der Unterstützung der Ladeinfrastruktur.
Die Speicher sichern zudem gegen Stromausfälle und Blackouts. Sie eignen sich in Kombination mit anderen Systemen auch zur 50-Hertz-Netzfrequenzstabilisierung und für das Überlastungsmanagement.
Rund 1,6 Megawattstunden speichert die 20-Fuß-Container-Modullösung bei der Firma Bischof Lagerhaus. Das Tochterunternehmen von Bischof Lebensmittellogistik betreibt im schweizerischen Sennwald ein vollautomatisches Multi-Temperatur-Zentrum zur Kühlung von Lebensmitteln. 10.000 Tiefkühl-Palettenplätze, 1.000 Mehrtemperatur- und 15.000 Trocken-Palettenplätze garantieren die erforderliche Frische.
Seit 2020 sorgt eine mehr als 4.000 Quadratmeter große Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Gebäudes für nachhaltigen Strom zur Kühlung. Nach der Erweiterung im Oktober 2023 stehen auf über 9.000 Quadratmeter mehr als 1.800 kWp für die Stromproduktion zur Verfügung. Die Kombination mit dem Energiespeichersystem von e.battery systems ermöglicht nun die Optimierung des Eigenverbrauchs.
Die skalierbaren Systeme von e.battery Systems eignen sich auch als Ergänzung für Wind- und Wasserkraft: Das Kleinwasserkraftwerk im Vorarlberger Schlins versorgt den umliegenden Gewerbepark mit Strom. Seit Juli dient ein maßgeschneidertes Energiespeichersystem mit einer Kapazität von rund 260 Kilowattstunden zur Reduktion von Spitzenlasten. Das intelligente System aktiviert sich bei Energiespitzen automatisch und deckt den erhöhten Strombedarf aus dem Batteriespeicher.