Bitkom-Umfrage

Privathaushalte wollen mehr Transparenz beim Energieverbrauch

18. April 2023, 13:55 Uhr | Kathrin Veigel
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Fast drei Viertel sorgen sich vor Hacker-Angriffen auf das Stromnetz

Drei Viertel der Deutschen (74 Prozent) sind der Meinung, dass digitale Technologien, Geräte und Anwendungen dazu beitragen, dass die Energiewende in Deutschland gelingt. Gleichwohl gibt es bei 72 Prozent auch die Sorge, dass Hacker ein digitalisiertes Stromnetz lahmlegen könnten.

»Spätestens mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und einer hybriden Kriegsführung auch im digitalen Raum ist die Bedrohung durch Cyberattacken auf kritische Infrastruktur in den Fokus gerückt. Die IT-Sicherheit muss gestärkt werden, um frühzeitig Angriffe erkennen und abwehren zu können«, meint Hartmann. Die Hälfte der Verbraucherinnen und Verbraucher (52 Prozent) sorgt sich zudem vor der Gefahr eines Blackouts. 

69 Prozent würden ihre Verbrauchsdaten beim Heizen teilen

Nicht nur beim Thema Strom, auch beim Heizen wünschen sich die Menschen in Deutschland mehr Durchblick. 79 Prozent hätten gern einen intelligenten Zähler, der in Echtzeit anzeigt, wie viel Energie die Heizung gerade verbraucht. 77 Prozent würden ein Siegel oder Label begrüßen, das darüber Auskunft gibt, wie energieeffizient die eigene Heizung ist.

Die große Mehrheit der Deutschen ist zudem bereit, anonymisierte Daten zu ihrem Wärmeverbrauch zur Verfügung zu stellen. 69 Prozent – und damit 10 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr (2022: 59 Prozent) – würden ihre Verbrauchsdaten mit ihrem Energielieferanten teilen, wenn sie dadurch künftig Heizkosten einsparen könnten.

»Die Wärmewende läuft – doch gerade beim Thema Heizen gibt es noch viel Potenzial«, betont Hartmann. Verbrauchsdaten der Haushalte könnten viel gezielter einsetzen und damit das Heizen effizienter und klimaschonender machen. Noch gehe ein zu großer Teil des Endenergieverbrauchs für warme Wohnungen und warmes Wasser drauf.“ Um Energie zu sparen, sei nicht nur die klassische energetische Sanierung notwendig, sondern auch eine smarte Steuerung von Heizungsanlagen – in Gewerbeimmobilien ebenso wie in Privathaushalten. 

79 Prozent wünschen sich mehr Infos zum Energiesparen

Von der Politik werden insbesondere mehr Informationen für Eigentümerinnen und Eigentümer bzw. Mieterinnen und Mieter zum Energiesparen gewünscht. Das sagen 79 Prozent der Befragten. 63 Prozent fordern die Beschleunigung des Rollouts intelligenter Stromzähler. Weit mehr als die Hälfte (57 Prozent) findet, energiesparende Smart-Home-Technologien müssten stärker staatlich gefördert werden. 46 Prozent befürworten finanzielle Anreize für Vermieter, um energiesparende Smart-Home-Technologien in Wohnungen zu installieren. 

Bitkom-Präsidiumsmitglied Hartmann meint dazu: »Bund und Länder müssen das Gesetz zum Neustart der Digitalisierung der Energiewende jetzt zügig und konsequent verabschieden und umsetzen. Energieeffizienz, Klimaschutz und die Dekarbonisierung hängen untrennbar mit der Digitalisierung zusammen – Digitalisierung ist für die Energiewende unverzichtbar.«

Neben dem beschleunigten Smart-Meter-Rollout, der durch realitätsnahe technische Standards noch schneller in die Fläche gebracht werden kann, sei auch nötig, die Verarbeitung und den Einsatz anonymisierter Verbrauchs- und Messdaten zu erleichtern. Vor allem müssten auch die einzelnen Haushalte mehr Einblick in ihren täglichen Energieverbrauch erhalten.

»Nur wer genau weiß, an welchen Stellen die meiste Energie verbraucht wird, kann gezielt sparen. Dabei muss der Verbrauch so einfach wie möglich z.B. per App sichtbar sein – am besten in Echtzeit, zumindest aber tagesaktuell«, so Hartmann. Der Ausbau erneuerbarer Energien und vor allem die Energieeffizienz müssten jetzt stark vorangetrieben werden. Und das gehe nur mit der notwendigen digitalen Infrastruktur.

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