Kluges Energiemanagement in Gebäuden

Alle Prozesse effektiv steuern

19. November 2018, 11:59 Uhr | Frank Horstmann
Energiemanagement - per App mobil visualisiert
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Bei den Themen Digitalisierung und Energiewende spielen Gebäude eine immer größere Rolle, denn dort liegt erhebliches Einsparpotenzial. Das Gebäudemanagementsystem Emalytics und die zugehörige Steuerung ILC 2050 BI von Phoenix Contact können zu einem kostengünstigeren Betrieb der Bauwerke beitragen.

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Allein 40 Prozent des Energieverbrauchs in Europa sind auf den Gebäudesektor zurückzuführen, und fast 75 Prozent aller Gebäude gelten als ineffizient. Wurden Bauwerke in der Vergangenheit als klassische Energieverbraucher eingeordnet, findet heutzutage eine Transformation von statischen in intelligente, auf eine sichere und verlustarme Energieversorgung optimierte Gebäude statt. Dieser Trend wird auch als „Smart Building“ bezeichnet. Ein überlagertes Energiemanagementsystem überwacht und reguliert dann die energetische Infrastruktur eines Bauwerks. Erst ein solches System erlaubt die effektive Steuerung der Eigenproduktion und des Eigenverbrauchs von Erneuerbare-Energien-Anlagen, die mit dem Gebäude verbunden sind. Darüber hinaus ermöglicht es den Betreibern des Bauwerks, auf Preissignale aus dem Internet zu reagieren, sodass sich die Prozesse in puncto Lastverteilung, Stromverbrauch, Energiespeicherung und Eigenproduktion von Strom flexibel an die jeweilige Situation anpassen lassen.

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Frank Horstmann, Mitarbeiter im Global Industry Management Building Technology & Energy Efficiency bei Phoenix Contact in Blomberg
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Damit die Betreiber alle Möglichkeiten zur Steuerung der Energieeffizienz ausschöpfen können, benötigen sie ein intelligentes Gebäudemanagementsystem, das die oft als Insellösungen eingesetzten Gebäude- und Energiesysteme mit ihren diversen Teilsystemen zu einer Lösung kombiniert. Phoenix Contact bietet unter dem Namen „Emalytics“ ein solches Building-Management-System auf IoT-Basis an. Emalytics vereint die Gebäudeleittechnik-Funktionen mit den Energie-Überwachungs- und Energiemanagement-Funktionen in einem Tool. So sind die Grundlagen für eine wirtschaftliche Betriebsführung gelegt (Bild 1).

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Bild 1: Individuell konfigurierbare Dashboards schaffen einen Überblick über alle Prozessdaten und unterstützen bei der Festlegung von Maßnahmen.
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Als Kernelement von Emalytics fungiert das IoT-Framework. Auf seiner Basis lassen sich alle Gewerke nahtlos verknüpfen und ihre Daten auf ein einheitliches Format normieren. Das hat den Vorteil, dass die Daten stets in der gleichen Struktur verarbeitet werden können, egal aus welcher Quelle sie stammen und über welches Protokoll oder Bussystem sie übertragen werden. Für jedes Gerät liegt also eine saubere Trennung zwischen der gerätespezifischen Kommunikation und dem nachfolgenden Prozess vor. Der Systemintegrator kann sich folglich besser auf die Funktion im Prozess fokussieren und muss sich weniger Gedanken über den Datenaustausch machen. Um die Stärken des Gebäudemanagementsystems voll auszuspielen, hat Phoenix Contact die Inline-Steuerung ILC 2050 BI entwickelt, die als IoT-Integrationsplattform dienen kann (Bild 2).

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Bild 2: Die Steuerung ILC 2050 BI erweitert das Netzwerk über die gesamte System­topologie mit vier konfigurierbaren Ethernet- und zwei seriellen Ports.
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Wegen ihrer hohen Schnittstellendichte, Modularität und Leistungsfähigkeit unterstützt die ILC 2050 BI das IoT-Framework von Emalytics. Die Steuerung schafft die Grundlage für Effizienz in Kälte- und Wärmeprozessen sowie in allen anderen Gewerken der technischen Gebäudeautomatisierung (TGA). Sie lässt sich je nach Bedarf um digitale und analoge Ein- und Ausgänge ergänzen, die ebenfalls Bestandteil des Installationssystems „Inline“ in Schutzart IP20 sind. So lässt sich jede Überwachungs- und Steuereinheit an die jeweiligen Anforderungen anpassen.

Die ILC 2050 BI zeichnet sich ferner durch einen großen Datenspeicher, einen Vier-Port-Managed-Switch sowie eine Micro-SD-Schnittstelle aus. Über die beiden eingebauten RS-485-Schnittstellen lassen sich serielle Protokolle direkt anbinden. Die Ankopplung der unterschiedlichen Gewerke erfolgt wahlweise über Bacnet/IP, Bacnet MS/TP, Modbus TCP, Modbus RTU, KNX IP, Dali, LON und weitere Protokolle. Überlagerte Systeme lassen sich mittels MQTT, OPC UA, SQL und anderer Kommunikationsstandards integrieren. Die Multiprotokollfähigkeit der Steuerung ermöglicht das Einsammeln konventioneller Übertragungstechniken, die Normierung der Daten und deren anschließende Bereitstellung im IoT-Framework von Emalytics. Konfiguriert wird das Gesamtsystem über eine zentrale Server-Komponente. Mit Emalytics und der IoT-Steuerung ILC 2050 BI lassen sich Gebäude somit schon heute IoT-ready verwirklichen.


  1. Alle Prozesse effektiv steuern
  2. Applikationen mit Funktionsbausteinen erstellen

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