Camtec

»Wir sind in der Lage, die Zukunft abzubilden«

31. März 2017, 11:33 Uhr | Engelbert Hopf
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Bis 2020 Umsatz von 5 Millionen Euro...

Um das erste Industrienetzteil, das Camtec mit reiner SiC-Schaltungstechnik auf den Markt gebracht hat, handelt es sich beim CPS-EC1500. SiC-MOSFETs kommen auch bei den hochkompakten Einschüben der CPSi-Rackgeräte zum Einsatz. Bild: Camtec
Oliver Walter, Camtec: »Als Spezialist für Hochleistungs-Netzteile müssen wir in der Lage sein, heute bereits die Zukunft abzubilden. Das ist uns offenbar bisher gut gelungen, wie deutlich zweistellige Umsatzzuwächse in den letzten Jahren beweisen.«
© Camtec

Camtec setzt dabei sein offenes Plattform-Konzept nicht nur auf der mechanischen und elektrischen Ebene um, dieser Ansatz schließt auch die Schnittstellen ein. Sie sind mechanisch auswählbar. »Die Steuer-Integration und die Möglichkeit des Monitoring der Geräte ist ultraflexibel«, versichert Walter, »die Ausrichtung der Interfaces ist zukunftssicher. Ein späteres Retrofit bestehender Prüfstände ist damit ohne notwendige Änderung der Hardware bezüglich des Labornetzteils sichergestellt.«

Um Entwicklungen wie zuletzt die CPSi-Baureihe zu realisieren, stellt sich das inzwischen insgesamt 20 Mitarbeiter umfassende Team der Camtec Power Supplies konsequent der Frage: Was machen unsere Kunden? Was wollen sie in Zukunft tun? »Unsere Kunden setzten ganz einfach voraus, dass wir in der Lage sind, uns mit unseren Lösungen an etwas anzupassen, was es noch gar nicht gibt«, schmunzelt Walter, »wie und in welcher Lage unsere Geräte dann in das Produkt des Kunden eingebaut werden, darf auch keine Rolle spielen«.

Keine ganz unwichtige Rolle, für die zum Großteil aus dem Maschinen- und Anlagenbau stammenden Kunden, spielt die Tatsache, dass Camtec seine Geräte von A bis Z in Pfinztal fertigt. Walter ist überzeugt, nur so dem geforderten Qualitätsanspruch gerecht werden zu können, »und Kunden honorieren es, wenn sie direkt mit der Entwicklung in Kontakt treten können, ohne um die halbe Welt fliegen zu müssen, oder sich einen Eindruck von der Fertigung verschaffen können«, fügt Walter hinzu.

Und die Preise? Auch wer High-End-Geräte entwickelt und herstellt, kann sich gewissen Marktmechanismen nicht entziehen. »Wenn wir für die Realisierung unserer Produkte die besten und teuersten Komponenten verwenden, müssen wir in der Produktion wettbewerbsfähig sein, damit uns die Kosten nicht davonlaufen«, stellt der Camtec-Chef nüchtern fest. Um dies zu gewährleisten, wurde allein Ende 2015, Anfang 2016 rund 1 Millionen Euro in neue Fertigungslinien investiert. »Wir produzieren heute teilautomatisiert, können bei Bedarf den Automatisierungsrad noch weiter erhöhen«, versichert Walter, »das werden wir auch tun, um so lange wie möglich hier im Einschichtbetrieb fertigen zu können«.

Wer meint, Walter habe Schwierigkeiten, in Pfinztal qualifizierte Mitarbeiter zu finden, irrt sich. Pfinztal ist ein Vorort von Karlsruhe. Wer möchte, kann mit der Straßenbahn direkt zum Arbeitsplatz fahren. »Wir sitzen hier in der Industrieregion Karlsruhe, in der Nähe des Autobahnkreuzes A8/A5. Wir haben nicht nur Zugriff auf Absolventen der Universitäten in Mannheim, Heidelberg und Karlsruhe, sondern auch auf Schweizer Unis«, erläutert Walter, »und wir profitieren von der Tatsache, dass wir mit Karlsruhe einen universitären Software-Schwerpunkt vor unserer Tür haben«.

Es sind eben auch die Softskills, die darüber entscheiden, ob ein kleiner Spezialist für qualifizierte Mitarbeiter interessant ist oder nicht. »Das Reizvolle bei uns ist sicher die Herausforderung durch sehr anspruchsvolle Entwicklungs- und Applikationsaufgaben«, versichert Walter. »Wer in der Entwicklung Routine sucht, ist bei uns fehl am Platz.« Auch die Tatsache, dass das Team nach wie vor klein ist und jeder einen entscheidenden Beitrag zu den deutlichen Umsatzzuwächsen der letzten Jahre leisten kann, macht den Nischenanbieter Camtec für Mitarbeiter attraktiv.

Setzt sich die Entwicklung der letzten Jahre fort, die Walter durchaus selbstkritisch sieht? »Jährliche Umsatzzuwächse von über 20 Prozent stellen für uns schon eine große Herausforderung dar«, sagt Oliver Walter. Dennoch dürfte das Ziel, bis 2020 ein Umsatzvolumen von 5 Millionen Euro oder mehr zu erreichen, absolut realistisch sein.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+

  1. »Wir sind in der Lage, die Zukunft abzubilden«
  2. Bis 2020 Umsatz von 5 Millionen Euro...

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu CAMTEC Systemelektronik GmbH

Weitere Artikel zu Energieerzeugung

Weitere Artikel zu Energietechnik

Weitere Artikel zu Leistungshalbleiter-ICs